Ostsee > Insel Fehmarn

Foto: Historisches Archiv des WSA Stralsund

Leuchtturm Flügge von 1872

Geogr. Lage: 54°26´17´´N-Br., 11°1´15´´O-Lg.    Standort: SW-Huk von Fehmarn    
In Betrieb seit: 15. Juli 1872    Gelöscht: 1914


   Der Name "Flügge" ist auf das ehemalige Herrenhaus der Familie Flügge zurückzuführen. Das Gut wurde, nach Besitzerwechsel, 1875 niedergelegt.
Dieser Hof war früher inselartig abgetrennt und nur mit einem Floß oder bei Niedrigwasser zu erreichen.

    Als natürliche Landmarke für die Seeschifffahrt diente anfangs nur das
"Flügger Holz", auch genannt " Hagedorngehölz" oder "Flügger Hagedorn", auffallende Bäume auf dem Krummsteert und warnte vor den tückischen Untiefen "Breiter Barg" und "Flügge Sand".

"Geometrisch. Grundriss von dem Lande Femeren" (Iohanne Mejero Husum, Anno 1648)

"Seebuch der gantzen Ost-See" (Johann Manson, Lübeck, Anno 1735)

Neustadt Bugten (Det Kongelige danske Søkaart-Archiv; id: Dk00813.6, 1835)

Als dieses Holz eingegangen war genehmigte im Jahre 1870 das preußische Ministerium für Handel und Verkehr den Bau eines Leuchtturmes auf der vorgelagerten Halbinsel "Krummsteert".

1871

Richtfeuer geplant
"Amtsblatt der Regierung in Schleswig" v. 18. November 1871

1872
Richtfeuer Flügge — Strukkamphuk am 15. Juli 1872 in Betrieb genommen.

Anzündung des Leitfeuers
[NfS. 220 v. 1.6.1872]

Mit Bezug auf No. 305 der Nachrichten für Seefahrer 1871 wird bekannt gemacht, dass die Anzündung der beiden Leitfeuer auf Flügge und Strukkamphuk im Fehmarnsund am 15. Juli d. J. stattfinden wird.
1878

Flügge, auf der Südwestküste der Insel Fehmarn
Position: 54°26´17´´N-Br., 11°1´15´´O-Lg.
Kennung: Ein weisses festes F. — Beleuchtet 180° des Horizonts von OSO über S. bis WNW.
Höhe: der Flamme über Mittelwasser 17,25 m
Höhe der Flamme über Erdboden: 13,2 m
Höhe des Leuchtfeuergebäudes: 15,5 m
Sichtweite: 12,6 Sm
Angaben: Achteckiger Thurm von gelben Ziegelsteinen mit Kupferdach. Nordöstlich anstossend einstöckiges Wärtergebäude von gelben Ziegelsteinen mit schwarzem Ziegeldach.
Bedienung des Feuers: 1 Aufseher
Errichtet: 1872
1892

Veränderter Anstrich
[NfS. No. 1714 v. 6.8.1892]

Nach Mittheilung des Königlichen Bauraths zu Plön werden die Leuchtthürme und die Wärtergebäude der Leuchtfeuer zu Flügge und Westermarkelsdorf auf der Insel Fehmarn sowie das Wärtergebäude und das Stallgebäude des Leuchtfeuers zu Dahmeshöved im Laufe dieses Monats mit einem neuen Farbenanstrich versehen werden.
   Die Wärtergebäude erhalten einen hellrothen Anstrich, die Leuchtthürme zu Flügge und Westermarkelsdorf einen 1 m breiten horizontalen zinnoberrothen Streifen unter der Laterne.

Leuchtturm Flügge hellrot gestrichen mit rotem Streifen unter der Laterne

Veränderter Anstrich ausgeführt
[NfS. No. 1777 v. 13.8.1892]










   Nach Mittheilung des Königlichen Bauraths zu Plön sind die Leuchtthürme zu Flügge und Westermarkelsdorf hellroth angestrichen worden.
1895

Signalstation Flügge
[NfS. No. 743 v. 30.3.1895]

Beim o.g. Leuchtthurm befindet sich eine Signalstation.
1913

Flügge (Oberfeuer), in der Nähe dieses Hofes auf der SW-Huk der Insel
Position: 54°26´34´´N, 11°1´17´´O.
Kennung: F.
Höhe: des Feuers über Mittelwasser 17,8 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 15,3 m
Angaben: Hellroter, achteckiger Turm, der an dem hellrot angestrichenen Wärtergebäude steht.
Bemerkungen: Veränderung des Flügge-Feuers beabsichtigt.

Unbewachte Richtfeuer, kennzeichnen, in Linie in rw. 305°, die Einsteuerung in den Fehmarnsund
1914
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1916
Der alte Turm wird durch einen neuen Turm Flügge ersetzt.


Als 1915 der neue Turm errichtet wurde, trug man den alten Turm bis auf sein Fundament ab und errichtete darauf ein kleines Türmchen mit Spitzdach.
Es ist heute im Privatbesitz.






Leuchtturm Flügge von 1916

Geogr. Lage: 54°26´33´´N-Br. 11°01´09´´O-Lg.    Standort: neben dem ehemaligen Turm
    Errichtet: 1914-1915    In Betrieb seit: 1916



1916
Leuchtfeuer auf dem neuen Turm in Betrieb gegangen
1925

Änderung Flügge-Feuer
(NfS. 2297 v. 6.6.1925)

auf ungf. 54°267´N, 11°1´O brennt fortan mit Flüssiggas-Glühlicht. Die Lichtstärke des Hauptfeuers (Ubr.) ist auf 7500 Hefnerkerzen erhöht bei 18,5 Sm mittlerer Tragweite. Lichtstärke und Tragweite des Oberfeuers (F.) sind unverändert geblieben.
Das Leuchtfeuer ist fortan unbewacht. Der Wärter ist nachts ständig dort und schläft im Wohnhause neben dem Turm, wo er auch seine Kontroll- und Signaleinrichtungen hat.
1931

Flügge (880), S-lich von dem Hofe auf der SW-Huk der Insel
Geogr. Lage: Ungf. 54°27´N 11°1´O
Kennung: Ubr. (Flüssiggas)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 37,5 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 17,5 m
Angaben: Gelber, achteckiger Turm mit roter Laterne. SO-lich und NW-lich davon je ein rotes und gelbes Wärterhaus

Flügge, Oberfeuer
Kennung: F. (Flüssiggas)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 37 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 17,5 m
Angaben: Derselbe Turm
1941

Leuchtturm erhält Tarnanstrich
(Kriegs-NfS. Nr. 691 v. 21. August 1941)

d) Leuchtturm Flügge
Geogr. Lage: Ungf. 54°26,6´N, 11°1,2´O
Angaben: Der gelbe Turm hat einen olivgrüngrauen Tarnanstrich erhalten.
1945

Neue Signalstellen im Schießgebiet Putlos eingerichtet
[NfS. Nr. 523 v. 15.3.1945]

b) Signalmast beim Leuchtturm Flügge auf ungf. 54°26,6´N, 11°1,1´O
Es werden Tag- und Nachtsignale gezeigt.
Wird nicht geschossen, werden keine Signale gezeigt.
1949

Tagsignal bei Schießübungen
(NfS. Nr. 3201 v. 5.11.1949)

Während der Schießübungen werden Tagsignale gemäß § 22 SWO (zwei senkrecht übereinander gehißte Flaggen B des internationalen Signalbuches) an folgenden Stellen gezeigt:

... B. Signalmast beim Leuchtturm Flügge (SW-Huk Fehmarn) auf 54°26´35´´N 11°1´7´´O.

1951

Als letzter großer Turm setzte man 1951 elektrische Glühfadenlampen ein, die im Kennungs- Takt ein- und ausgeschaltet wurden. Danach wird für das OF eine 250 W/ 24 V- Halogenlampe eingesetzt
1954
Leuchtfeuer Flügge elektrifiziert
1977
Gelber Turm mit rot-weißen Eternit-Platten verkleidet

Flügge-Feuer wird geändert
[NfS. Nr. 1571 v. 30.4.1977+Lfv.]

Zeit der Ausführung: Mitte Mai; ohne weitere Nachricht
Geogr. Lage: Ungf. 54°26,5´N 11°01,1´O
Kennung: Ubr. (4)-20 s Wiederkehr: 20 s
Tragweite: 17 sm
Höhe über Wasser: 38 m
Höhe über Erdboden: 37 m
Angaben: Rot-weiß waagerecht gestreifter Turm, SO-lich und NW-lich je ein rotes und gelbes Wärterhaus
1980







Flügge (C 1292) ...
Oberfeuer Flügge (C 1288.1)

Geogr. Lage: Im gleichen Feuerträger
Kennung: F.
Höhe über Wasser: 37 m
Tragweite: 25 (17) sm
Angaben: Lichtstark in der Richtfeuerlinie.
1981
Leuchtfeuer elektrifiziert
1996

Sektor geändert
[NfS. 48 v. 29.11.1996]

Ersetze: Sektor des Feuers durch 245°-180°;
übrige Angaben unverändert
2001



Seit dem Jahre 2001 kann er wieder bestiegen werden.
2003 waren es bereits über 12 000 Besucher.
2003

Flügge (C 1288.1; 04900)
Geogr. Lage: 54°26´N 11°01´E
Kennung: Oc. (4) 20 s
Höhe über Wasser: 38 m
Höhe über Erdboden: 37 m
Tragweite: 17 M
Angaben: Rot-weiß waagerecht gestreifter Turm, SO-lich und NW-lich je ein rotes Wärterhaus

Oberfeuer Flügge (C 1288.1; 05141)
Geogr. Lage: Im gleichen Feuerträger
Kennung: F.
Höhe über Wasser: 37 m
Tragweite: 25 M

2009
Der Leuchtturm Flügge erhält ein neues Aussehen

Unterhaltungsarbeiten am Leuchtfeuer Flügge
[BfS. 95/09 WSA Lübeck, 26.08.2009] © ELWIS

Geogr. Lage: ca. 54°26,4´N 011°01,0´E
Zeit der Ausführung: Ab sofort, bis Ende September 2009
Gültig von: 26.08.2009
Gültig bis: 30.09.2009
Angaben: Auf Grund von Unterhaltungsarbeiten am Leuchtturm Flügge (Lfv. II, lfd. Nr. 04900) kann es während des o.g. Zeitraumes zu einer zeitweiligen Beeinträchtigung der Sichtbarkeit des Leuchtfeuers kommen.
Das ebenfalls im Feuerträger vorhandene Oberfeuer (Lfv. II, lfd. Nr. 05141) ist hiervon nicht betroffen.


2011

Wegen baulicher Schwierigkeiten verlängerte sich die Sanierung des Mauerwerks bis in das Jahr 2011.
2018

   Oberfeuer Flügge (204901)
Geogr. Lage: 54°26,55´N 011°01,15´E, ca. 6100 m vom Unterfeuer
Kennung: Oc(4)W.20s + F.W.
Feuerhöhe über Wasser: 37+38 m
Höhe über Erdboden: 38 m
Angaben: Turm, braun, achteckig mit rotem Kopf

Quelle: openseamap


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