1902
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Feuerschiff beabsichtigt
[NfS. Nr. 447 v. 8.3.1902]
Nach einer Bekanntmachung des Regierungs-Präsidenten in Schleswig vom 1. März d. J. wird beabsichtigt, in
nächster Zeit im Fehmarn-Belt ein Feuerschiff auszulegen.
Nähere Angaben
[NfS. Nr. 513 v. 22.3.1902]
Der Regierungs-Präsident in Schleswig hat unter dem 12. März d. J. bekannt gemacht, daß das
Feuerschiff "Fehmarnbelt" voraussichtlich zwischen dem 18. und 24. März d. J. auf seiner Station N-lich der Insel
Fehmarn ausgelegt werden wird.
Geogr. Lage: 54°34´24´´N-Br. 11°6´30´´O-Lg.
Der Rumpf des Feuerschiffes ist roth; auf beiden Seiten trägt es die weiße Aufschrift
"Fehmarnbelt".
Von den drei Pfahlmasten des Schiffes trägt der Großmast ein Kugeltoppzeichen, der Fock- und Besahnsmast haben je
ein mit der Spitze nach oben gerichtetes Toppzeichen in Form eines abgestumpften Kegels.
Am Großmast 14 m und am Fockmast 11 m über Wasser brennt je ein festes weißes Feuer, das über den
ganzen Horizont bei mittlerer Sichtigkeit der Luft 8 Sm weit sichtbar ist. Außerdem brennt am Fockstag die
gewöhnliche Ankerlaterne.
Bei starkem Seegange werden die beiden Leuchtfeuer nur auf 11 bezw. 8 m Höhe über Wasser geheißt.
Bei Nebel und unsichtigem Wetter werden Nebelsignale mit einer Sirene abgegeben und zwar alle 60sek ein Ton von
5sek Dauer. Bei Störungen im Betriebe der Sirene wird jede Minute mit der Glocke geläutet und, falls
Nebelsignale anderer Schiffe zu hören sind, werden von Zeit zu Zeit Kanonenschüsse abgefeuert.
Muß das Schiff seine Station verlassen, so wird am Großmast eine blaue Flagge, die in der Mitte ein weißes
Quadrat hat, geheißt; bei Nacht werden die beiden Feuer nicht angezündet und bei Nebel keine Signale mit der
Sirene abgegeben.
Das Feuerschiff liegt mit 200 m Kette vor einem Anker, ändert also je nach Wind und Stromrichtung etwas seine
Lage.
Station Fehmarnbelt am 21.03.1902 eingerichtet
Feuerschiff "Fehmarnbelt" ausgelegt
[NfS. Nr. 613 v. 29. März 1902]
Nach telegraphischer Mittheilung des Küstenbezirksamtes in Kiel vom 22. März d. J. ist das Feuerschiff
"Fehmarnbelt" auf seiner Station ausgelegt worden. Die genaue Lage folgt später.
Berichtigte Angaben
[NfS. Nr. 620 v. 5. April 1902] vgl. No. 513+613/1902
Der Regierungs-Präsident in Schleswig hat unter dem 24. März d. J. bekannt gemacht, daß das
Feuerschiff "Fehmarnbelt" abweichend von den früheren Angaben am Großmaste ein mit der Spitze nach oben
gerichtetes Toppzeichen in Form eines abgestumpften Kegels, am Fock- und Besahnmast je ein Kugeltoppzeichen führt.
Da die Lage des Schiffes örtlich noch nicht genau hat bestimmt werden können, sollten aus O-lichen Richtungen
ansteuernde Schiffe das Feuerschiff zunächst nicht N-licher als rw. 295° (N65°W) peilen. |
1904
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Fs zeitweilig eingezogen
[NfS. Nr. 2389+2611 v. 24.12.1904]
Die Wasserbauinspektion in Flensburg hat am bekannt gemacht, daß das Feuerschiff "Fehmarnbelt" am 15.
Dezember d.J. eingezogen worden ist. Der Stationsort wird durch eine schwarze und rote Tonne bezeichnet.
Der Tag der Wiederauslegung wird vorher bekannt gemacht werden.
Veränderungen beabsichtigt
[NfS. Nr. 2666 v. 31.12.1904+220/1905(Bericht.)]
Die Wasserbauinspektion in Flensburg hat am 21. Dezember d.J. bekannt gemacht, daß bei der Wiederbesetzung der
Station des Feuerschiffes "Fehmarnbelt" ein neues Feuerschiff ausgelegt werden wird, welches ein anderes Feuer und ein
anderes Nebelsignal erhält, wie das bisher ausliegende Feuerschiff besaß. ...
Das neue Feuerschiff ist 41,0 m lang, 7,4 m breit, hat zwei Masten und zwischen den Masten einen
turmartigen Aufbau von etwa 0,9 m Durchmesser, welcher die Laterne von 2 m Durchmesser trägt. Das Schiff ist rot
angestrichen und erhält auf beiden Seiten die weiße Aufschrift "Fehmarnbelt". Die Lichtquelle des Feuers
ist ein Fettgas-Glühlicht, das durch Scheinwerferlinsen verstärkt wird. Die Höhe des Firstes der Laterne
über dem Wasserspiegel beträgt 17,5 m.
Die geographische Lage des Feuerschiffes bleibt unverändert.
Das Fahrzeug wird ein weißes Blitzfeuer mit Einzelblitzen von 0,3sek Dauer, Wiederkehr 4sek,
zeigen. Die Höhe des Feuers über der Wasserfläche beträgt 10 m, die Sichtweite 13 Sm, die
Lichtstärke des Blitzes 32 000 Hefnerkerzen, die mittlere Tragweite 23 Sm. Bei nebligem oder
unsichtigem Wetter werden Nebelsignalemit einem durch Preßluft oder durch Dampf angetriebenen
Pieters´schen Nebelhorn gegeben, und zwar Einzeltöne von 4,5sekDauer, Folge 20sek.
Die Höhe der Schallquelle beträgt ungefähr 4 m über der Wasserfläche.
Der Tag der Auslegung des neuen Feuerschiffes wird noch bekannt gegeben. |
1905
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Neues Feuerschiff "Fehmarnbelt" auf Station ausgelegt
Fs wieder ausgelegt
[NfS. Nr. 2666 v. 31.12.1904+220/1905(Bericht.)]
Am 4. März d.J. ist das neue Feuerschiff "Fehmarnbelt" auf seiner Station wieder ausgelegt worden.
Das neue Feuerschiff ist 41,0 m lang, 7,4 m breit, hat zwei Masten und zwischen den Masten einen turmartigen Aufbau von etwa
0,9 m Durchmesser, welcher die Laterne von 2 m Durchmesser trägt. Das Schiff ist rot angestrichen und erhält auf
beiden Seiten die weiße Aufschrift "Fehmarnbelt". Die Lichtquelle des Feuers ist ein Fettgas-Glühlicht, das
durch Scheinwerferlinsen verstärkt wird. Die Höhe des Firstes der Laterne über dem Wasserspiegel beträgt
17,5 m.
Das Fahrzeug zeigt ein weißes Blitzfeuer mit Einzelblitzen von 0,3sek Dauer, Wiederkehr 4sek. Die
Höhe des Feuers über der Wasserfläche beträgt 10 m, die Sichtweite 13 Sm, die Lichtstärke des
Blitzes 32 000 Hefnerkerzen, die mittlere Tragweite 23 Sm. Bei nebligem oder unsichtigem Wetter werden
Nebelsignale mit einem durch Preßluft oder durch Dampf angetriebenen Pieters´schen Nebelhorn gegeben, und
zwar Einzeltöne von 4,5sekDauer, Folge 20sek. Die Höhe der Schallquelle beträgt
ungefähr 4 m über der Wasserfläche.
Geogr. Lage des Feuerschiffes: 54°35´45´´N-Br. 11°9´6´´O-Lg.
"Mecklenburger Bucht", Reichs-Marine-Amt, Berlin 1904
Feuer-Versuche bei Nebel
[NfS. Nr. 724 v. 15.4.1905]
In der Zeit vom 20. April bis zum 1. Juni d.J. wird zu Versuchszwecken das Feuer des "Fehmarnbelt"-Feuerschiffes beim
Eintritt von Nebel auch bei Tage angezündet werden und so lange brennen, als Nebelsignale gegeben werden. ...
Ankerlicht
[NfS. Nr. 1205 v. 17.6.1905]
Vom Abend des 1. August d.J. ab wird das Feuerschiff "Fehmarnbelt" außer dem Leuchtfeuer noch ein Ankerlicht am
Fockstag 8 m über der Wasserfläche führen. |
1906
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Tagsignal verändert
[NfS.No. 1030 v. 12.5.1906]
Als einheitliches Tagsignal für vertriebene oder nicht auf Station aber auch in See befindliche deutsche Feuerschiffe
wird von diesen künftig eine schwarze oder dunkle Flagge größeren Formats gezeigt
werden.
Das bisher hierzu benutzte internationale Signal QE wird nicht mehr gezeigt.
Das für diesen Fall vorgeschriebene Abnehmen der Bälle aus den Toppen der Masten bleibt bestehen, wenn es
ausführbar ist.
Signal für Vertreiben
NfS. Nr. 1475 v. 7. Juli 1906
Das Feuerschiff "Fehmarnbelt" wird in Zukunft, wenn es von seiner Station vertreibt und so lande es sich in See
außerhalb seiner Station befindet, bei Tage eine dunkle Flagge am Fockmast setzen und nachts das Feuer nicht
anzünden.
Die bisher benutzte blaue Flagge mit weißem Viereck wird nicht mehr gezeigt. Nebelsignale werden in diesem Falle nicht
gegeben.
Geogr. Lage: 54°35´45´´N-Br., 11°9´6´´O-Lg. |
1908
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Lage des Feuerschiffes
[Kommando S.M.S. Möwe 11. Juli 1908]
Das Feuerschiff "Fehmarnbelt" liegt auf: 54°36´2´´N-Br.,
11°9´23´´O-Lg.
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1913
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"Fehmarnbelt" (Nr. 874), Feuerschiff auf 27 m Wassertiefe N-lich von der Insel Fehmarn
(*
Das Feuerschiff "Fehmarnbelt" liegt auf: 54°36´2´´N-Br.,
11°9´23´´O-Lg. Position: 54°36´N 11°9´O
Kennung: Blz. (Fettgas-Glühlicht)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 16 m
Höhe des Laternenfirst: 17,5 m
Angaben: Rotes, zweimastiges (Pfahlmasten) Schiff mit weißer Aufschrift "Fehmarnbelt" an beiden Seiten.
Zwischen den Masten ein turmartiger Aufbau von etwa 0,9 m Durchmesser mit Laterne.
Am Heck die Dienstflagge für preußische Staatsfahrzeuge.
Bemerkungen: Ankerlaterne.
Bei Nebel oder unsichtigem Wetter:
Signale mit einem durch Preßluft oder durch Dampf angetriebenen Pietersschen Nebelhorn:
Einzelton 4,5s, Pause 15,5s, Wiederkehr 20s.
Wenn das Nebelhorn nicht in Betrieb gesetzt werden kann, wird mit der Schiffsglocke 5s lang mit 30s
Pause darauf geläutet.
Außerdem Signale mit Unterwasserglocke:
Gruppe von 9 Schlägen, Pause zwischen den Schlägen 2,5s, lange Pause 25s, Wiederkehr
45s.
Vorsicht beim Navigieren nach den Nebelsignalen ist geboten, da die Nebelsignale des Feuerschiffes "Fehmarnbelt" gleichzeitig
mit denen des Leuchtturms Marienleuchte und der Ruttgaarden-Riff-Heultonne gehört werden können.
Bei Eisgang eingezogen; die Station wird dann durch eine schwarz-rote stumpfe Tonne bezeichnet.
Wenn vertrieben:
— bei Tage: am Fockmast eine schwarze oder dunkle Flagge;
— bei Nacht: kein Leuchtfeuer, nur das weiße Ankerlicht;
— bei Nebel nur die in der Seestraßenordnung vorgeschriebenen Glockensignale.
Schiffe mit gefährlichem Kurse werden durch Kanonenschüsse (Gruppen von 2 Schüssen in Pausen von
3m, Läuten mit Glocke und internationales Flaggensignal gewarnt.
Das Feuerschiff liegt ohne Muring vor 210 m Kette uns ist an beiden Seiten passierbar.
(*Feuerschiff "Reserve Sonderburg" ist ein Dampffeuerschiff, 46 m lang, 8 m breit, hat 2 Maste ohne
Bälle und zwischen den Masten einen turmartigen Aufbau von etwa 1,0 m Durchmesser, der die Laterne etwa 2,0 m
Durchmesser trägt.
Die Höhe des Firstes der Laterne über Wasser beträgt 17,5 m. Das Schiff ist rot gestrichen und trägt je
nach der Station, die es einnimmt, die Aufschrift "Fehmarnbelt" oder "Kalkgrund". |
1929
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Leuchtfeuer elektrifiziert
Nebelsignale geändert
[NfS. Nr. 3515/28 + 1286/29 + 2045 v. 15.6.1929]
Geogr. Lage: Ungf. 54°36´N 11°9´O
Angaben: Das Stammfeuerschiff "Fehmarnbelt" liegt wieder aus. Das Das Feuerschiff wird bei Nebel und
unsichtigem Wetter geben:
a) Luft-Nebelsignale (L.N.S.) mit elektrischem Membransender — Tonhöhe 525 — entsprechend
dem Morsebuchstaben F.E. in 30sek Wiederkehr wie folgt:
Dauer 9,0s, Pause 21,0s, Wiederkehr 30s.
b) Wasser-Nebelsignale (W.N.S.) mit elektrischem Membransender — Tonhöhe 1050 — entsprechend dem
Morsebuchstaben F.E. in 30sek Wiederkehr wie unter a) angegeben.
Über die Abgabe von Funk-Nebensignalen (F.N.S.) zur Richtungs- undAbstandsbestimmung erfolgt weitere
Bekanntmachung.
Das Feuer hat eine elektrische Lichtquelle erhalten. Die Lichtstärke des Feuers beträgt 290 000 H.K., die mittlere
Tragweite 30 Sm, Sichtweite unverändert. |
1930
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"Fehmarnbelt" (nr. 874), Feuerschiff auf 27 m Wassertiefe, N-lich von der Insel Fehmarn
(*
Position: 54°36´N 11°9´O
Kennung: Blz. (El.)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 16 m
Höhe des Laternenfirst: 17,5 m
Sichtweite: 13 sm
Angaben: Rotes, zweimastiges Schiff mit weißer Aufschrift "Fehmarnbelt" an beiden
Seiten.
Im Vortopp ein schwarzer Ball.
Zwischen den gelben Pfahlmasten mit Stengen ein Feuerturm und mit Antenne.
Bemerkungen:Ankerlaterne.
Bei Nebel oder unsichtigem Wetter:
a) Luft-Nebelsignale (L.N.S.) mit elektrischem Membransender
Tonhöhe 525, entsprechend den Morsebuchstaben F E (.. - . .),
Dauer des Signals 9s, Pause 21s, Wiederkehr 30s.
Wenn der Membransender nicht betriebsbereit ist, wird mit der Schiffsglocke 5s, lang mit 30s, Pause
darauf geläutet.
Außerdem, sobald Nebelsignale von Schiffen gehört werden, einige Kanonenschüsse mit 5m Pause.
b) Wasser-Nebelsignale (W.N.S.) mit elektrischem Membransender
Tonhöhe 1050 entsprechend den Morsebuchstaben F E, wie Luft-Nebelsignal.
c) Funk-Nebelsignale (F.N.S.) und F.N.S. in Verbindung mit W.N.S. zur Richtungs- und Abstandsbestimmung, siehe
Nautischer Funkdienst.
Bei Eisgefahr durch eine schwarz-rote stumpfe Tonne mit der weißen Aufschrift "Fehmarnbelt" ersetzt.
Das Schiff liegt ohne Muring vor 210 m Kette.
Keine Ortstonne.
(*Feuerschiff "Reserve Holtenau" ist ein rotes, zweimastiges Dampffeuerschiff mit Feuerturm zwischen
den Masten.
Das Schiff trägt je nach der Station, die es einnimmt, die Aufschrift "Fehmarnbelt", "Flensburg" oder
"Adlergrund"; im Vortopp einen schwarzen Ball. |
1932
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Seit dem 26. Juli 1932 war das Feuerschiff "Fehmarnbelt" jedem in Deutschland bekannt.
Grund war der Untergang des Segelschulschiffes "NIOBE" in unmittelbarer Nähe des
Feuerschiffes. |
1940
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Fehmarnbelt-Feuerschiff ausgelegt
[Kriegs-NfS. Nr. 277 v. 4.7.1940]
Geogr. Lage: Ungf. 54°37´57´´N 8°29´10´´O
Angaben:Das Feuerschiff Fehmarnbelt ist auf der Friedenslage wieder ausgelegt worden. |
1973
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Radarantwortbake eingerichtet
[NfS. Nr. 2887 v. 18.8.1973]
Geogr. Lage: Ungf. 54°36´N 11°9´O
Karteneintragung: Füge hinzu: Racon
Angaben: Das Bakensignal ist ein langer Strich. Wiederkehr etwa 1 min., Reichweite etwa 8 sm, Frequenzbereich 9300—
9500 MHz. |
1984
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Feuerschiff Fehmarnbelt ztwl. verlegt
[NfS. Nr. 1145 v. 24.3.1984)]
Neue geogr. Lage: 54°35´54´´N 11°08´30´´E
Angaben: Das Feuerschiff Fehmarnbelt wurde bis zu seiner Auswechslung Ende März 1984 auf diese Position verlegt.
Letzte deutsche Feuerschiffstation aufgehoben
Feuerschiff Fehmarnbelt eingezogen
[WSA Lübeck, 30.3.1984 (NfS. Nr. 830+1468 v. 7.4.1984)]
1. Großtonne
Geogr. Lage: 54°35´56´´N 11°8´58´´E
Karteneintragung: Rote Großtonne "Fehmarnbelt" mit Ubr. 4 s 16
sm N-S. RC Racon
2. Tonnen
Geogr. Lage: a) 54°35´52´´N 11°9´8´´E b)
54°35´57´´N 11°8´46´´E
Karteneintragung: Jeweils gelbe Fasstonne
Angaben: Die Faßtonnen bezeichnen die beiden 170 m langen Verankerungen der Großtonne.
3. Feuerschiffbake
Geogr. Lage: ungf. 54°31,8´N 11°06,2´E
Angaben: Die Feuerschiffbake ist zu streichen. |