Die "Luchte" von Hiddensee

   Am 13. April 1296 schenkte Fürst Wizlaw II. dem Kloster Neuenkamp, heute Franzburg, die Insel Hiddensee.
Bereits im Jahre 1302 errichteten die Zisterzienser Mönche eine kleine Kirche am südlichen Gellen, der sie den Namen des Schutzheiligen der Seefahrer Sankt Nicolai ("Capella in Jaellent") gaben. Sie war für die Seeleute eingerichtet, die auf dem Wege nach Stralsund am Gellen oft Halt machen mussten, um ihre Schiffe im flachen Bodden zu entladen.

1306

   Als christliches Barmherzigkeitswerk verfügte Abt Peter des Klosters in einer Urkunde vom 3. Juli 1306:

"Wir schenken der Stadt Stralsund das privilegium, auf Hiddensee eine Leuchte (lucernam) zu erbauen und zu errichten, die jedes Jahr brennt und angezündet werden muß ... zum Nutzen aller ankommenden Kaufleute."

Kirche Gellen (aus -Hiddensee- v. H. Ewe)

In der Urkunde ist außerdem festgelegt worden, daß dieses Feuer von Mariä Geburt bis Walburgis, also vom 8. September bis 1. Mai, brennen mußte.

   Der Bau des Turmes an der Gellenkirche erfolgte durch die Stadt Stralsund, die Bedienung des Feuers jedoch durch das Kloster. Die Unterhaltung des Feuers an dieser für die Schiffahrt gefährlichen Landspitze lag durchaus im Interesse der Stralsunder Kaufleute, obgleich das Feuer nicht für Nachtfahrten nach Stralsund dienen konnte, sondern lediglich als Ansteuerungshilfe.

1536
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1648

   Um 1536 verließen die Mönche die Insel, sodass wahrscheinlich auch zu dieser Zeit die Luchte erlosch, spätestens jedoch im 30jährigen Krieg.