1875
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Beabsichtigte Einrichtung von Leuchtfeuern in der Jade
[NfS. No. 197 v. 27.3.1875]
Zur besseren Beleuchtung der Jade wird beabsichtigt, an nachstehenden Punkten Leuchtfeuer zu
errichten resp. Feuerschiffe auszulegen:
1. Bei dem Minsener Sand ein Feuerschiff mit einem rothen festen Feuer.
2. Auf Schillighörn, der NO-Spitze des Festlandes, in der Nähe des gleichnamigen Ortes, 2 Feuer.
3. Bei der Genius Bank ein Feuerschiff mit einem weißen festen Feuer.
4. Bei Varel, in der Nähe des gleichnamigen Ortes, ein rothes und ein weisses festes Feuer.
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1877
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Leuchtfeuer in Betrieb
"Die Mündungen der Jade, Weser & Elbe" (Hydrogr. Bureau der Kaiserl. Admiralität,
1878)
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1878
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Beschreibung des Leuchtturmes
["Die Schiffahrtszeichen an der deutschen Küste", Reichskanzler-Amt, 1878]
Vareler Siel (No. 123) auf dem Schafsdeich nördlich des Vareler Siels
Geogr. Lage: 53°24´50´´N-Br., 8°14´3´´O-Lg.
Lichterscheinung:
a) Ein rothes festes Feuer. Beleuchtet den Horizont von rw. N54°W bis N2° W, und von N1,5°O bis
N54°O.
Unter demselben:
b) Ein weißes festes Richtfeuer. Beleuchtet den Horizont von rw. N2°W durch N. bis N1,5°O. Im weißen
Sektor des Richtfeuers erscheint das rothe Licht nicht.
Beschreibung des Leuchtapparates:
a) Fresnelscher Linsen-Apparate IV. Ordnung mit katadioptrischem Reflektor und vertikalem Vorprismenschirm. Der Apparat
erhält sein Licht durch eine 2-dochtige Lampe.
b) Fresnelscher Linsen-Apparate IV. Ordnung mit katadioptrischem Reflektor,
1 Sammellinse mit vertikalen Elementen und Vorprismenschirm zur Konzentrirung der Flamme. Der Apparat erhält sein Licht
durch eine 1-dochtige Lampe.
Art des Erleuchtungsmittel: Petroleum
Höhe der Flamme über Hochwasser: a) 27,3 m; b) 24,3 m
Höhe des Leuchtfeuergebäudes: 29,7 m
Sichtweite: a) 12 Sm; b) 13Sm
Beschreibung: Auf massiven Steinfundament dunkelroth angestrichener, runder, eiserner Thurm mit kugelförmigem
Dach. das mit einer Kugel gekrönt ist.
Etwa 3,5 m niedriger als das obere Feuer führt rings um den Thurm eine Gallerie; unter dem Richtfeuer ist ein 1,6 m
langer Balkon angebracht.
Der untere Theil des Turmes ist durch schräg auslaufende eiserne Streben gestützt.
Bedienung des Feuers: 1 Wärter, 1 Wärtergehülfe
Feuer errichtet: 1877
Sonstige Bemerkungen: Das Feuer wird am 1. April 1877 angezündet.
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1899
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Verstärkung des Leuchtfeuers zu Varelersiel
[NfS. Nr. 2681 v. 7.10.1899]
Nach Mittheilung des Kaiserlichen Lootsenkommandos an der Jade vom 3. Oktober d.J. ist das Licht im festen
Sektor des Leuchtfeuers zu Varelersiel versuchsweise verstärkt worden. Die Charakteristik des Feuers ist
unverändert geblieben.
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1900
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Beendigung der Versuche
[NfS. Nr. 473 v. 3.3.1900]
Nach einer Mittheilung des Kaiserlichen Lootsenkommandos an der Jade vom 27. Februar d.J. sind die
Versuche mit dem verstärkten Licht des Leuchtfeuers zu Varelersiel beendet.
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1904
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Sektorengrenzen berichtigt
[NfS. Nr. 365 v. 27.2.1904]
Der weiße feste Sektor mit verstärktem Licht des Feuers von Vareler Siel liegt zwischen den
Peilungen 191° und 193°, der daran anschließende weiße Zweiblitz-Sektor zwischen den Peilungen 193°
und 247°.
Geogr. Lage: 53°24´49´´N-Br. 8°11´10´´O-Lg.
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1905
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Leuchtgrenzen
[NfS. Nr. 2055+2587 v. 30.11.1905]
Das im Leuchtturm Vareler Siel 3,7 m unter dem Hauptfeuer befindliche weiße Festfeuer beleuchtet
einen Bogen von etwa 3°, ist zwischen den Peilungen 179¼° und 180¼ besonders stark und nimmt nach
Süden hin ab.
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1909
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Feuer verdeckt
[NfS. Nr. 2648 v. 20.11.1909]
Das Feuer Varelersiel wird von der Tonne V ab jadeaufwärts in der Peilung des im Bau
befindlichen Leuchtturmes Arngast verdeckt.
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1910
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Vareler Siel, auf dem inneren Deich N-lich von der Siel-Mündung
Geogr. Lage: 53°24´49´´N-Br. 8°11´10´´O-Lg.
Kennung: F. & Blz. Grp.
Höhe des Feuers über Hochwasser: 27,0 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 29,7 m
Angaben: Dunkelroter, runder, eiserner Turm dessen untere Hälfte durch schräge, eiserne Stützen
gestützt.
Lins. IV.
Darunter:
Kennung: F.
Höhe des Feuers über Hochwasser: 28,8 m
Angaben: In einem Fenster desselben Turmes.
Lins. 33 000 H.K.
Petr. Glühlicht
Bemerkungen: Gelöscht wenn das Feuerschiff Genius Bank nicht auf Station liegt.
Untersteht bis auf weiteres der Kaiserlichen Marine.
Leuchtfeuer Arngast in Betrieb genommen, Varelersiel gelöscht
Arngast in Betrieb genommen
[N.f.S. Nr. 2876 v. 22.10.1910]
1. Das Hauptfeuer auf dem Arngast-Leuchtturm ist endgültig in Betrieb genommen.
Lage: 53°28´58´´N, 8°11´6´´O.
2. Das Varelersiel-Feuer ist gelöscht und mit der Abrüstung des Leuchtturmes ist begonnen
worden.
Lage: 53°24´49´´N, 8°11´10´´O.
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