Weser > zwischen Bremerhaven und Bremen

Foto: G.Liedtke 2014

Wasserstandsanzeiger Bremerhaven

Geogr. Lage: 53°32,3´N 8°34,7´O    Standort: Am Strand 7
    In Betrieb genommen: 1902     Außer Betrieb seit: 1973


1902
Wasserstandsanzeiger in Betrieb genommen

Wasserstandsanzeiger zu Bremerhaven
[NfS. No. 27, Bremen 1902
(NfS. No. 1966 v. 11.11.1902)]

Auf dem Weser-Deiche zu Bremerhaven ist in der Nähe der Schleuse des alten Hafens daselbst ein Wasserstandsanzeiger errichtet worden, welcher den auf der Weser bei Bremerhaven verkehrenden Schiffen die Höhe des jeweiligen Wasserstandes im Strome angeben soll. Derselbe besteht aus einem 20 m hohen eisernen Gittermaste, welcher eine ebenfalls aus Gitterwerk hergestellte Raa und eine hölzerne Stenge trägt.

Harry Gabcke: Bremerhaven in alten Ansichten. Bremerhaven 1979





Bei Tage werden die Wasserstände durch rothe Signalkörper, Bälle und Kegel, angedeutet, die an der N-lichen Seite des Mastes an der Raa neben einander aufgezogen werden.

Die Bälle bezeichnen die vollen Meterstufen des Wasserstandes, bezogen auf Null des Bremerhavener Pegels,
die Kegel zu den vollen Meterstufen hinzukommende Abstufungen des Wasserstandes von 20 zu 20 cm.

Bei Wasserständen unter Null wird außer den Signalkörpern eine rechteckige blaue Flagge mit einer weißen Kreisscheibe in der Mitte geheißt.
Störungen im Betriebe des Wasserstandsanzeigers werden durch Heißen des rothen Standers B des internationalen Signalbuches kenntlich gemacht.

Zur Kennzeichnung von Ebbe und Fluth dient ein an der Stenge befindlicher Zeiger. Ist derselbe nach oben gerichtet, so ist Fluth, zeigt er nach unten, so herrscht Ebbe. In horizontaler Lage deuter er H-Wss. an.
Bei Nacht treten an Stelle der Bälle, welche volle Meterabstufungen anzeigen, weiße, an Stelle der Kegel, welche Stufen von 20 cm Höhe andeuten, rothe Lichter, die an der S-lichen Seite des Mastes an der Raa aufgehängt erscheinen.
Bei Wasserständen unter Null wird neben den weißen und rothen Lichtern, die die Wasserstandsabstufungen anzeigen, eine Gruppe von drei unter einander gehängten Lichtern, von denen die beiden oberen rothes und das untere weißes Licht zeigen, aufgezogen.
Bei Betriebsstörungen am Wasserstandsanzeiger bleiben nur diese Laternen stehen, aber in umgekehrter Reihenfolge hinsichtlich der Färbung, d. h. oben weiß und darunter zweimal roth.

"Mündungen der Jade und Weser", 1913 (bericht. bis 1917)

1930

Wasserstandssignale ztwl. eingestellt
[NfS. Nr. 4817 v. 6.12.1930]

Geogr. Lage: Ungf. 53°32´N 8°35´O
Angaben:

Wegen Umänderung der Pegelanlage in Bremerhaven werden bis auf weiteres keine Wasserstandssignale von der Signalstation gegeben. Die Wiederinbetriebnahme wird bekanntgemacht.


Pegelanlage fertiggestellt
[NfS. Nr. 4927 v. 13.12.1930]

Geogr. Lage: Ungf. 53°32´N 8°35´O
Angaben:

Die Umänderung der Pegelanlage ist fertiggestellt. Es werden von der dortigen Signalstation wieder Wassestandssignale gezeigt.
1952
Neues Signalwärterhaus errichtet
1965
Inbetriebnahme des Richtfunkturmes
1973
Wasserstandsanzeiger außer Betrieb genommen

Wasserstandsanzeiger beseitigt
[NfS. Nr. 4027 v. 1.12.1973]

Geogr. Lage: Ungf. 53°32,3´N 8°34,7´O, N-lich der Geeste-Einfahrt.
Angaben:

Der Vermerk Wss-S. ist zu streichen.
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1990
Bis 1990 wurde der Wasserstandsanzeiger bei notwendigen Fahrwassersperrungen in Betrieb gesetzt


1976
Wasserstandsanzeiger wird als Kulturdenkmal der Freien Hansestadt Bremen, Nr. 1520, unter Denkmalschutz gestellt
1996
Konservierung des Bauwerkes durch das "Wasser- und Schiffahrtsamt Bremerhaven"
1998
Übernahme durch das "Deutsche Schiffahrtsmuseum Bremerhaven""
2003
Funktionswiederherstellung des Wasserstandsanzeigers am 25. Juli 2003


⇒   "100 Jahre Alter Wasserstandsanzeiger ist wieder in Betrieb"
("Niederdeutsches Heimatblatt" v. Dez. 2003)
2013
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2014
Grundlegende Sanierung des Anzeigers

Am 03. Mai 2014 waren die Bälle und Kegel noch nicht montiert
2017

Der Wasserstandsanzeiger ist 2017 wieder komplett

Das Pegelhaus

Seit der Errichtung im Jahre 1902 ermittelte der Schwimmpegel in diesem Pegelhäuschen die Meßdaten für den Wasserstandsanzeiger.
Bis 1929 erfüllte es seine Funktion, doch nach Schließung der alten Schleuse verschlickte der Schwimmerschacht. Danach erhielt der Wasserstandanzeiger seine Daten von dem neuen Pegel an der Doppelschleuse des Fischereihafens.

Foto: G.Liedtke 2017

Die Eisenbügel über dem Pegelhäuschen waren die sogenannten Leinenabweiser. Beim Treideln der Segelschiffe in die Schleuse waren die Leinen der Schiffe über das Pegelhaus zu führen.

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