1889
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Erste Richtfeuerlinie in der Elbe in Betrieb genommen
Anzündung von Leitfeuern
[NfS. No. 2099 v. 26. Oktober 1889]
Die "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg hat bekannt gemacht, daß bei
Osterende-Brockdorf zwei Leuchtbaken errichtet und am 22. Oktober d. J. die Feuer derselben angezündet worden
sind.
Die Baken stehen 460 m in rw. NNW von einander entfernt, in:
Nordbake: 53°51,32´´N-Br. 9°20,54´O-Lg.
Südbake: 53°51,1´´N-Br. 9°20,71´O-Lg.
Die nördliche oder höhere Bake steht 650 m und die südliche oder niedrigere Bake 1000 m
oberhalb der Brockdorfer Mühle. Beide Baken sind hellgrau angestrichen; das Licht der nördlichen Bake
befindet sich 21 m und das der südlichen 8,5 m über Hochwasser.
Das weiße feste Licht der nördlichen Bake ist nur elbaufwärts sichtbar und muß senkrecht
über dem Licht der südlichen Bake gehalten werden, um zwischen der Bank bei Glückstadt und Rhyn
Plate einerseits und dem vor dem südlichen Ufer liegenden Mittelgrunde andererseits durchzuführen.
Das weiße feste Licht der südlichen Bake wird von außerhalb der vor Scheelenkuhlen liegenden Stacks
über das ganze Elbfahrwasser bis an die Bank bei Glückstadt und die Rhyn Plate, also zwischen den
Peilungen SO¼O über Ost und Süd bis NzW, sichtbar sein.
"Übersichtskarte der Elbe, von Geesthacht bis Cuxhaven", 1893
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1899
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Leitfeuer Brokdorf wird geändert
[NfS. Nr. 2676 v. 7.10.1899]
Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg vom 28. September d. J.
wird am 9. Oktober d. J. das in der südlichen niederen Leuchtbake auf dem Deich bei Osterende — Brokdorf
befindliche feste weiß und rothe Leuchtfeuer außer Betrieb gesetzt werden, um ein neues Leuchtfeuer in dieser
Bake aufstellen zu können.
Während der Dauer des Umbaues wird aus der vorerwähnten Leuchtbake 8,5 m über mittlerem
Hochwasser ein weißes festes Leuchtfeuer gezeigt werden, welches über das ganze Elbe-Fahrwasser vom
Scheelenkuhlener bis zum Glückstädter-Ufer scheint.
Die Deckpeilung dieses provisorischen niederen Leitfeuers mit dem oberen Brokdorfer Leitfeuer wird
die ungefähre Mitte des Fahrwassers zwischen der Rhynplate und dem Mittelgrunde vor der Süderelbe
bezeichnen.
Neues Leitfeuer Brokdorf in Betrieb
[NfS. Nr. 2945 v. 28.10.1899]
Nach einer Bekanntmachung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg vom
24. Oktober d. J. ist das feste weiße provisorische Leuchtfeuer in der niedrigen Leuchtbake auf dem Deich bei
Osterende Brokdorf am 27. Oktober d. J. außer Betrieb gesetzt und von demselben Tage an durch ein
weißes und rothes unterbrochenes Leuchtfeuer IV. Ordnung in einer Höhe von 8,5 m über mittlerem
Hochwasser ersetzt worden, welches regelmäßig von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang brennen wird.
Das neue unterbrochene Leitfeuer, bei dem auf 7 Sekunden Lichtdauer eine Verdunkelung von 3 Sekunden folgt,
ist in den Peilungen von S49°O (131°) bis S55°O (125°) als weißes, von S55°O (125°) über
Ost bis N60°O (60°) als rothes und von N60°O (60°) bis an die Bank von Glückstadt und die
Rhynplate heran, wieder ein weißes Licht sichtbar.
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1911
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Mit Inbetriebnahme der neuen Richtfeuer alte Feuerträger beseitigt
Löschung
[NfS. No. 1330 v. 17. Juni 1911]
... Die bisherigen Richtfeuer Brokdorf werden in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni zuletzt
gezeigt;
beide Leuchtbaken werden beseitigt.
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1911
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Neue Richtfeuer in Betrieb genommen
Inbetriebnahme
[NfS. No. 1330 v. 17. Juni 1911]
Am 20. Juni 1911 wird die nachstehend beschriebene geänderte Befeuerung des Fahrwassers der
Elbe zwischen Scheelenkuhlen und Bielenberg in Betrieb gesetzt werden:
Hollerwettern, 2000 m rw. 160° vom Oberfeuer.
Geogr. Lage: 53°50´32´´N, 9°21´23´´O, Unterfeuer
Kennung: F. & Ubr. & Blz. Grp.
Art des Feuers: Linse 6000 H-K., Otterapparat
Höhe des Feuers über Hochwasser: 15,0 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 17,5 m
Sichtweite: 12,5 sm
Tragweite: w. 17,5 sm
Gestalt, Farbe des Leuchtfeuergebäudes: Weißer, vierseitiger Turm mit runder Laterne an einem Wohnhause mit
rotem Dach.
Brokdorf, O-lich vom gleichnamigen Ort.
Geogr. Lage: 53°51´34´´N, 9°20´44´´O, Oberfeuer
Kennung: F. w. & r.
Art des Feuers: Linse 10000 H-K., Petroleumglühlicht
Höhe des Feuers über Hochwasser: 39,9 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 44,2 m
Sichtweite: 17,5 sm
Tragweite: w. 19 sm
Gestalt, Farbe des Leuchtfeuergebäudes: Roter sechsseitiger Turm aus eisernem Fachwerk mit runder Laterne.
Anstrich geändert
[NfS. No. 1741 v. 22. Juli 1911]
Der bisher rote Leuchtturm des Oberfeuers Brokdorf ist weiß gestrichen worden.
Sektoren geändert
[NfS. No. 2699 v. 28. Oktober 1911]
Vom Abend des 1. November 1911 werden im Brokdorfer-Oberfeuer und im Hollerwettern-Unterfeuer
... die Sektoren geändert. |
1924
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Sektoren geändert
[NfS. Nr. 1459 v. 10. Mai 1924]
Wegen Veränderung des Mittelgrundes gegenüber der Stör-Mündung und wegen
Verlegung der Kreuztonne W nach 53°49´54´´N, 9°20´54´´O sind die Feuer
Hollerwettern und Brokdorf wie folgt geändert worden:
Die W-liche Grenze des Blz.Grp. 3 gn.-Sektors von Hollerwettern ist von rw. 47° nach rw.
23° verschoben, so daß sie wieder über die Kreuztonne W geht.
Die W-liche Grenze des mit F. r. über den Mittelgrund scheinenden Sektors von Brokdorf ist von rw.
7° nach rw. 3° verlegt.
Schiffe, die auf dieser Peilung nach dem Nebenfahrwasser W-lich vom Mittelgrund steuern, bekommen
gleichzeitig den Übergang des dreiblitzigen Feuers Hollerwettern von weiß in grün und den Wechsel des
zweiblitzigen Unterfeuers Krautsand von weiß in rot in Sicht.
"Befeuerung des Fahrwassers durch Leitfeuer", (Jahrbuch der Hafenbautechn. Gesellschaft 10.Bd.
1927)
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1928
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Feuer geändert
[NfS. Nr. *553+1634 v. 12. Mai 1928]
1. Hollerwettern-Feuer, Kennung und Lichtquelle
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,5´N, 9°21,5´O
Karteneintragung: An Stelle von Blz. setze Ubr.
Kennungsänderung: Das Blz. des Fahrwassersektors ist in ein weißes, unterbrochenes Feuer mit
Einzelunterbrechungen geändert worden.
Lichtquelle: An Stelle des Petroleum-Glühlichtes ist elektrisches Licht getreten, das vom 10. Mai 1928 ab
zunächst probeweise brennt. Beim Versagen des elektrischen Feuers, schaltet sich selbstätig
Flüssiggas-Glühlicht ein.
2. Brokdorf-Feuer, Sektoren und Lichtquelle
Geogr. Lage: Ungf. 53°52,5´N, 9°21,0´O
Sektorenänderung: Der bisher rote Sektor von rw. 342,5° über N bis rw. 3° ist in einen grünen
Sektor und der bisher grüne Sektor zur Bezeichnung der Freiburger Reede
von rw. 17° bis rw. 55° in einen roten Sektor umgeändert worden.
Lichtquelle: An Stelle des Petroleum-Glühlichtes ist elektrisches Licht getreten, das vom 10. Mai 1928 ab
zunächst probeweise brennt. Beim Versagen des elektrischen Feuers, schaltet sich selbstätig
Flüssiggas-Glühlicht ein.
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1950
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Oberfeuer Brokdorf (Nr.: 954), O-lich von dem Orte
Geogr. Lage: 53°52´N, 9°21´O
Kennung: F. w. & r. & gn.
Höhe des Feuers über Hochwasser: 39,9 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 44,2 m
Tragweite: 18,5/14/12 sm
Beschreibung: Rot-weiß waagerecht gestreifter, sechseckiger, eiserner Gitterturm mit runder Laterne.
Unterfeuer Hollerwettern (Nr. 955) , etwa 11 Kblg vom Oberfeuer
Geogr. Lage: 53°51´N, 9°21´O
Kennung: F. & Ubr. & Blz. Grp. (2) & Blz. Grp. (3) w. & gn.
Höhe des Feuers über Hochwasser: 15 m
Höhe des Turmes über Erdboden: 17,5 m
Tragweite: 18/11 sm
Beschreibung: Weißer, viereckiger Turm mit runder Laterne an einem Wohnhause mit rotem Dach.
Bemerkungen: Das Feuer dient in Verbindung mit dem Doppelleitfeuer Scheelenkuhlen zum Befahren der Strecke
zwischen den Richtlinien Brunsbüttelkoog — Sösmenhusen und Brokdorf — Hollerwettern.
Richtfeuer, führen in Linie 339,8° zwischen der Bank von Glückstadt und der Rhin-Platte
einerseits und der Brammerbank andererseits in der Mitte des Fahrwassers aus dem elbaufwärts scheinenden festen
Sektor des Scheelenkuhlen-Feuers in die Richtlinie der Krautsand-Feuer.
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1966
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Funkbeschickungssender eingerichtet
[NfS. Nr. 4244 v. 12. November 1966]
a) Funkbeschickungssender Belum
Geogr. Lage: Ungf. 53°50´11´´N, 8°57´24´´O
b) Funkbeschickungssender Hollerwettern
Geogr. Lage: Ungf. 53°50´30´´N, 9°21´12´´O
Angaben: In den Leuchttürmen Belum und Hollerwettern sind Funkbeschickungssender eingerichtet
worden. Hierdurch besteht auf der Elbe die Möglichkeit, Rundum-Funkbeschickungen während der Vorbeifahrt
durchzuführen. |
1979
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Richtfeuer werden geändert
[NfS. Nr. 3657 v. 6.10.1979]
a) Hollerwettern-Unterfeuer geändert
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,5´N, 9°21,2´E
Karteneintragung: Ubr. w/r/gn. 13/10/9 sm
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1980
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OF Brokdorf, Kennung geändert
[NfS. Nr. 2069 v. 7.6.1980]
Zeit der Ausführung: 11. Juni 1980
Geogr. Lage: Ungf. 53°51,5´N 9°20,6´E
Kennung: Ubr. w/r/gn.
Angaben: Brokdorf-Oberfeuer und Hollerwettern-Unterfeuer sind gleichgängig.
Sektoren vom Oberfeuer geändert
[NfS. Nr. 2581 v. 19.7.1980]
Sektoren: Sichtbar
weiß von 331,5° bis 346,0°
rot von 3,0° bis 17,0°
weiß von 17,0° bis 55°
rot von 55,0° bis 68,0°
grün von 95,0° bis 105,0°
weiß von 105,0° bis 110,5°
rot von 110,5° bis 114,0°.
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1982
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Sektoren beseitigt
[NfS. Nr. 1533 v. 24.4.1982]
Hollerwettern-Unterfeuer, Sektoren beseitigt
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,5´N 9°21,2´E
Angaben: Die Sektoren sind zu streichen.
Feuer gelöscht
Befeuerung wird geändert
[NfS. Nr. 3328 v. 11.9.1982]
1. Befeuerung
1.1. Feuer gelöscht
a) Hollerwettern-Unterfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,5´N 9°21,2´E
b) Brokdorf-Oberfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°51,5´N 9°20,6´E
Angaben: Die Feuer mit ihren Sektoren und die Richtfeuerlinie sind zu streichen.
...
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1982
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Befeuerung wird geändert
[NfS. Nr. 3328 v. 11.9.1982]
1. Befeuerung
1.1. Feuer gelöscht
a) Hollerwettern-Unterfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,5´N 9°21,2´E
b) Brokdorf-Oberfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°51,5´N 9°20,6´E
Angaben: Die Feuer mit ihren Sektoren und die Richtfeuerlinie sind zu streichen.
Neue Richtfeuerlinie Hollerwettern — Brokdorf
1.2. Richtfeuer angezündet
a) Hollerwettern-Unterfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°50´24,4´´N 9°21´20,1´´E
Karteneintragung: Glt. 19 sm.
b) Brokdorf-Oberfeuer
Geogr. Lage: Ungf. 53°51´11,9´´N 9°20´51,5´´E
Karteneintragung: Glt. 22 sm.
Angaben: Die Feuer sind in 340,5° in Linie, gleichgängig und brennen in der Richtlinie lichtstark ohne feste
seitliche Begrenzung.
1.3. Leitfeuer angezündet
a) Hollerwettern
Geogr. Lage: im Feuerträger zu 1.2.a)
Karteneintragung: Ubr. w/r/gn. 13/10/9 sm.
b) Brokdorf
Geogr. Lage: im Feuerträger zu 1.2.b)
Karteneintragung: Ubr. w/r/gn. 16/13/12 sm.
2. Funkbeschickungssender
Angaben: Der Funkbeschickungssender im bisherigen Hollerwettern-Unterfeuer ist ab 15. September 1982 bis auf
weiteres nur am Tage in Betrieb.
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1983
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Funkbeschickungssender Hollerwettern versetzt
[NfS. 752 v. 26.2.1983]
Geogr. Lage: 53°50´24´´N 9°21´20´´E.
Angaben: Der Funkbeschickungssender Hollerwettern wird ab sofort beim neuen Hollerwettern-Unterfeuer betrieben. Während
der Betriebszeit des Senders wird ein festes weißes Licht gezeigt. Das Licht ist sichtbar zwischen der Richtfeuerlinie
340,5° und dem Stb.-Warnsektor 111,9° des Leitfeuers Hollerwettern.
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1984
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Hollerwettern-Leitfeuer gelöscht
[(WSA Hamburg, 13.11.1984) NfS. 4689 v. 24.11.1984]
Geogr. Lage: Ungf. 53°50,4´N 9°21,3´E.
Karteneintragung: Hollerwettern-U-F. Glt. 4 s 21 m 19 sm
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1986
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Kernkraftwerk Brokdorf (KBR) in Betrieb genommen.
Seit den 1970er Jahren wurde das Atomkraftwerk Brokdorf errichtet und im Oktober 1986 offiziell in Betrieb genommen.
Am Eingang zum Kraftwerksgelände errichtete man das Oberfeuer Brokdorf. |
2000
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Hollerwettern-Unterfeuer ztwl. gelöscht
[NfS. 29 v. 21.7.2000]
Hollerwettern-U-F. (10520) (T) gelöscht
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2010
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Unterfeuer Hollerwettern
(B 1458)
Geogr. Lage:
53°50´N 009°20´E
Kennung: Iso. 4 s s
Höhe über Wasser: 21 m
Höhe über Erdboden: 22 m
Nenn-Tw.: 19 M
Angaben:
Rot-weiß gestreifter Turm mit doppeltem Umgang.
Oberfeuer Brokdorf
(B 1460)
Kennung: Iso. 4 s
Nenn-TW: 22 M
Höhe über Wasser: 44 m
Höhe über Erdboden: 45 m
Angaben:
Rot-weiß waagerecht gestreifter Turm mit doppelten Umgang, 1560 m vom Unterfeuer Hollerwettern
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