Nordsee > Weser-Mündung

Bake auf dem Großen Knechtsand

Geogr. Lage: ~53°49´N, 8°21´O    Standort: Großer Knechtsand
    Errichtet: 1888   Beseitigt: 1968


Geschichte
   Um der Bevölkerung Helgolands die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, bot der damalige Bundeskanzler Adenauer das Gebiet um den Großen Knechtsand als Ersatzgelände für militärische Übungen an. Ab 1952 diente daher das Gebiet anstelle von Helgoland als Ziel für Übungs-Bombenabwürfe scharfer Spreng- und Brandbomben der britischen Royal Air Force.
Schon wenige Jahre später machte sich aber ein wachsendes Umweltschutzbewusstsein bemerkbar, und der 1957 auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert. Dieses wichtige Rast- und Mausergebiet für Brandgänse und andere Seevögel wurde 1957 als bis dahin größtes deutsches Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Seit 1986 gehört das Gebiet als streng geschützte Ruhezone zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
[Auszug aus Wikipedia]
1888

Zeitweilige Errichtung einer Bake
NfS. Nr. 1039 v. 9.6.1888]

Auf dem Knechtsand ist zu Vermessungszwecken eine Hilfsbake errichtet worden, in 53°50′26″N-Br. 8°20′26″O-Lg.

Nichtvorhandensein der Bake
NfS. Nr. 1900 v. 20.10.1888]

Der Kommandeur des Vermessungsschiffes "Albatross" Kapt.Lieut. Hartmann hat mitgeteilt, daß die zu Vermessungszwecken auf dem Knechtsand errichtete Bake (vgl. NfS. 1039/88) durch die letzten Stürme umgeweht und fortgespült worden ist.
1893

Errichtung einer Bake
NfS. Nr. 1197 v, 17.6.1893]

Auf dem Knechtsand ist am 12.6. d.J. zu Vermessungszwecken von dem Kommando S.M.S. "Albatroß" eine Hilfsbake errichtet worden.
Geogr. Lage: 53°48′37″N-Br. 8°21′1″O-Lg.
1899

"Die Deutsche Bucht der Nord-See, 1899"

1912
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Das Gebiet um die Sandbänke Knechtsand diente seit 1912 der Kaiserlichen Marine als Zielgebiet zum Einschießen von Krupp-Schiffsgeschützen und der Erprobung großkalibriger Schiffsmunition. Bei Altenwalde wurde zu diesem Zweck ein Schießplatz eingerichtet, von wo aus die Munition in Richtung Wattenmeer abgefeuert wurde.
1951

02. November 1951

"Aus dem Auswärtigen Amt in Bonn wird bekannt, dass die Sandbank Großer Knechtsand in der Elbemündung bei Cuxhaven von der britischen Regierung als Ersatzbombenziel für Helgoland ausersehen ist. Helgoland soll bis März 1952 an die Deutschen zurückgegeben werden."



   ⇒   Antrag der KPD v. 7.01.1952
   ⇒   Sitzung des deutschen Bundestages v. 27.03.1952
1953

Strom- und Schiffahrtpolizeiverordnung
[Bundesgesetzblatt Teil II, Nr.16 v. 31.08.1953]

   Um der Bevölkerung Helgolands die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, bot der damalige Bundeskanzler Adenauer das Gebiet um den Großen Knechtsand als Ersatzgelände für militärische Übungen an. Ab 1952 diente daher das Gebiet anstelle von Helgoland als Ziel für Übungs-Bombenabwürfe scharfer Spreng- und Brandbomben der britischen Royal Air Force. Schon wenige Jahre später machte sich aber ein wachsendes Umweltschutzbewusstsein bemerkbar, und der 1957 auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert. Dieses wichtige Rast- und Mausergebiet für Brandgänse und andere Seevögel wurde 1957 als bis dahin größtes deutsches Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1986 gehört das Gebiet als streng geschützte Ruhezone zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.


Luftwaffenübungsgebiet eingerichtet
[W.S.D. Hamburg, 2.IX.1953 (W1)
NfS. 2571+3131 v. 5.9.1953 ]

1. Im Übungsgebiet wird das Ziel I (geogr. Lage 53°48′54″N, 8°25′10″O) dargestellt durch drei im geschlossenen gleichseitigen Dreieck verlegte Schiffe, mit drei nahen Hilfszielen, ebenfalls je aus einem Schiff bestehend.
Gefahrenzone: Ein Kreis mit 3,5 sm Halbmesser.
Ziel 2. (geogr. Lage 53°49′09″N, 8°28′22″O) wird dargestellt durch drei zu einem gleichseitigen Dreieck von 45 m Seitenlänge geordneten Gruppen von Radarreflektoren.
Gefahrenzone: Ein Kreis mit 2 sm Halbmesser.
Karteneintragung: Die beiden Gefahrenzonen und innerhalb derselben der Vermerk
Bomben-Abwurfgebiet

2. Das Übungsgebiet wird durch Seezeichen auf folgenden Punkten kenntlich gemacht:
a) 53°50′58″N, 8°31′20″O
b) 53°52′48″N, 8°27′34″O
c) 53°53′50″N, 8°24′00″O
d) 53°49′34″N, 8°19′12″O
e) 53°47′48″N, 8°17′52″O
f)  53°45′00″N, 8°24′09″O
g) 53°45′11″N, 8°25′26″O
h) 53°46′00″N, 8°28′42″O
i)  53°51′37″N, 8°20′54″O
Beschreibung: Auf den Punkten zu a) und h) je eine blau-weiß waagerecht gestreifte Stange mit rotem Andreaskreuz,
zu i) eine blau-weiß waagerecht gestreifte, stumpfe Tonne mit rotem Andreaskreuz.

3. Zwischen Küste und Verbindungslinie der Punkte a) und h) sind außerhalb des Übungsgebietes Tafeln aufgestellt, die das Betreten der Gefahrenzone bei gezeigten Signalen gemäß nachfolgendem Punkt 4. untersagen.

4. Zur Warnung der Schiffahrt werden Sperrsignale gemäß § 28 Abs. 1 der Seeschiffahrtsstraßenordnung auf folgenden Stellen gezeigt:
a) den Beobachtungsturm Sahlenburg auf 53°51′30″N, 8°35′24,5″O
b) den Beobachtungsturm Dorumertief auf 53°44′31″N, 8°30′55″O
c) den Leuchtturm Robbenplate auf 53°41′N, 8°24′O
d) der Sturmwarnstelle Neuwerk auf 53°55′N, 8°35′24,5″O
Während der Tagesübungen werden Sicherheitsfahrzeuge gleichfalls diese Signale zeigen.

Karteneintragung: Zu a) und b) je Beob-Tm
...
6. Mit dem Beginn der Übungen ist am 14. September zu rechnen.

7. Auf die "Strom- und Schiffahrtspolizeiverordnung über Sicherheitsmaßnahmen im Bereich des Luftwaffenübungsgeländes Sandbank (Großer Knechtsand)" vom 25. Juli 1953 veröffentlicht im Bundesgesetzblatt 1953, Teil II Seite 524 wird besonders hingewiesen.

Am 22. November 1953 fielen die ersten Bomben auf den Knechtsand
1957

Fortsetzung der Bombardierung
[Entschließung des Kreistages des LKr. Wesermünde v. 25.3.1957]

Bereitstellung als Bombenabwurfplatz für die britische und amerikanische Luftwaffe

1959
⇒    Artikel im "Spiegel" v. 06.05.1959
1967

Knechtsand-Bake versetzt
[(WSA. Bremerhaven, 16. XI. 1967.)
NfS. Nr. 4670 v. 2.12.1967]

Neue geogr. Lage: 53°49´38´´N 8°20´43´´O, etwa 1 Kblg O-lich vom bisherigen Ort.
1968

Kartenberichtigung
[(BMV. Bonn, 23. I. 1968 (W 7-4004)
NfS. Nr. 828 v. 24.2.1968]

Auf ungf. 53°49,6´N, 8°20,7´O, am Ort der Bake, ist Beob-Tm. einzutragen.

   ⇒   "Geheimnisvoller Knechtsand" v. Dr. Stefan Nehring


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