Swinemünde bis Stettin > Papenwasser

Nord- und Süd-Bake auf der Insel Leitholm

Geogr. Lage: 53°41´N 14°32´O     Standort: Kuhlen/Swantewitzer Haken     Errichtet: 1900



   Der Leitholm ist eine an der Südwestseite des Swantewitzer Hakens zur Stromregulierung 1,8 m hoch aufgeschüttete Insel und wurde in den Jahren 1900 - 1906 geschaffen.
An der Westseite hat sie eine 704 m lange Spundwand, an der Ostseite ist sie durch Rohranpflanzung und Steinschüttungen geschützt.
Auf den Molenköpfen am nördlichen und südlichen Ende der Insel stehen Leuchtbaken. Es sind Leitfeuer für die Ansteuerung des Leitholm vom Haff und vom Papenwasser. Auf der SW-Seite des Leitholms stehen kleine, farbige Baken mit Dreieck-Toppzeichen, die für die Schiffahrt nicht in Betracht kommen

1900

Versuchsweise Anzündung
[NfS. No. 191 v. 20. Januar 1900]

Nach Mittheilung des Kaiserlichen Küstenbezirksamtes II zu Stettin vom 15. Januar d.J. sind auf den beiden Molenköpfen der bei Ziegenort durch Anschüttung auf dem Swantewitzer Haken angelegten Insel Leitholm zu Versuchszwecken zwei Leuchtfeuer angezündet worden, welche schnell wechselnde weiße und rothe Blinke von ungleichmäßiger Dauer zeigen.
Infolge Errichtung dieser Leuchtfeuer wird das Feuerschiff "Swantewitz" nicht wieder ausgelegt werden.


Nichtwiederauslegung des Feuerschiffes "Swantewitz"
[NfS. No. 745 v. 07. April 1900]

Nach Mittheilung des Königlichen Wasserbauinspektion zu Stettin wird das Feuerschiff "Swantewitz" nicht wieder ausgelegt. Stattdessen brennen von jetzt ab auf dem nördlichen und südlichen Molenkopfe der zwischen Haff und Papenwasser neu hergestellten Insel Leitholm zwei Feuer; das nördliche ist ein 11,5 m hohes weißes Feuer, welches alle 6 Sekunden durch zwei kurze rothe Blitze unterbrochen wird;
das südliche ist ein 8 m hohes rothes Feuer, welches alle 6 Sekunden durch zwei kurze weiße Blitze unterbrochen wird.
Nach rückwärts über die Insel hinweg sind die beiden Feuer so abgeblendet, daß nordöstlich von ihrer Verbindungslinie immer nur das eine von ihnen sichtbar ist.
Der Abstand der beiden Feuer von einander beträgt 800 m in der Richtung von SO (135°) nach NW (315°). Die Mittellinie des Fahrwassers läuft in 100 m südwestlich an diesen beiden Feuern und der sie verbindenden Spundwand entlang.
Die bisher vom Feuerschiff "Swantewitz" aus abgegebenen Nebelsignale werden künftig von dem nördlichen Molenkopfe des Leitholms abgegeben werden.


Änderung der Bebakung
[NfS. No. 1888 v. 25. August 1900]

Nach Mittheilung des Kaiserlichen Küstenbezirksamtes II in Stettin vom 2. August d. J. sind nachstehende Veränderungen der Baken, Tonnen und Leitfeuer im Papenwasser eingetreten:
   Mit Ausnahme der Büchenort- Bake sind die Richtungsbaken im genannten Fahrwasser und die beiden Baken auf den Molenköpfen der Insel Leitholm aus Holz und vorläufig noch provisorisch.
Sobald die Versuche der Befeuerung des Fahrwassers abgeschlossen sind, werden eiserne schlanke Thürme erbaut.
... g ) Die Bake auf dem Nordende der Insel Leitholm ist ein 12,5 m hohes schwarzes Gerüst, oben mit Galerie und Laternenkammer versehen. Im unteren Theile befindet sich eine weiße Bude. Höhe des Feuers 11,5 m.
1904

Befeuerung verändert
[NfS. Nr. 2327 v. 19. November 1904]

Die Wasserbauinspektion in Stettin hat unter dem 8. November d.J. mitgeteilt, daß mit der Ausführung der Winterbezeichnung des Fahrwassers folgende Änderungen in der Befeuerung und Betonnung des Stettin — Swinemünder Schiffahrtsreviers eintreten:
1.   Die beiden Feuer auf dem Leitholm, welche bisher als ringsum gleichmäßige weiß und rote Wechselfeuer erschienen, sollen fortan für die kleine Schiffahrt bis zu 3 m Tiefgang als Leitfeuer zur Ansteuerung sowohl vom Haff als auch vom Papenwasser aus dienen und erhalten demgemäß in den für diesen Tiefgang befahrbaren Sektoren nur ein weißes Licht, während beiderseits rechts davon nur grünes und links nur rotes Licht erscheint. Beide Feuer zeigen also über die Keppenort-Fläche hinweg grünes, über die Patschkamp-Fläche hinweg rotes Licht; das N-liche Leitholm-Feuer über dem Swantwitzer Haken grünes Licht.
Die Folge von hell zu dunkel bleibt bei beiden Feuern dieselbe, wie bisher von weiß zu rot, nämlich beim N-lichen Feuer alle 6 sek zwei kurze Unterbrechungen, beim S-lichen Feuer alle 6 sek zwei kurze Blinke.
1907

Leitholm-Feuer, Kennungen verändert
[NfS. Nr. 946 v. 04. Mai 1907]

Vom 1. Mai 1907 ab zeigen die nachstehenden Feuer folgende Kennungen:
1.    Das Leitholm-N-Feuer (auf dem N-lichen Dammkopfe der zwischen dem Haff und dem Papenwasser befindlichen Insel Leitholm) ein weißes und rotes und grünes, unterbrochenes Feuer mit Gruppen von 2 Unterbrechungen von je 0,5sek Dauer Folge 2sek, Wiederkehr 6sek. . Geogr. Lage: 53°40'33" N-Br., 14°31'40" O-Lg.

2.    Das Leitholm-S-Feuer ein weißes und rotes und grünes Blitzfeuer mit Gruppen von 2 Blitzen von je 0,5sek Dauer, Folge 2sek, Wiederkehr 6sek. . Geogr. Lage: 53°40'19" N-Br., 14°32'14" O-Lg.
1912

Änderung der Leuchtbaken
[NfS. Nr. 1967 v. 10. August 1912]

Die hölzernen Gerüste der beiden Leuchtbaken auf der Insel Leitholm im Papenwasser sind durch eiserne Gerüste ersetzt worden.
Lage, Höhe der Feuer und Kennung sind unverändert geblieben.
Lage der Nordbake: 53°40´33´´N, 14°31´40´´O.
1913

Errichtung von Nebelsignalstellen
[NfS. Nr. 284 v. 08. Februar 1913]

Auf den beiden Leitholmbaken an der Einfahrt von dem Stettiner Haff in das Papenwasser sind Glocken angebracht, mit denen bei Nebel oder unsichtigem Wetter folgende Signale gemacht werden:
1.    Mit der 13 m über Mittelwasser befindlichen Glocke auf der N-Mole Einzel- schläge, Wiederkehr 5 s.
Lage: 53°40'33"N, 14°31'40"O.

2.    Mit der 7 m über Mittelwasser angebrachten Glocke auf der S-Mole Gruppen von zwei schnell aufeinanderfolgenden Schlägen, Wiederkehr 4s.
Lage: 53°40'19"N, 14°32'14"O.
1928

Änderungen beabsichtigt
[NfS. Nr. 3308 v. 15. September 1928]

Geogr. Lage:
N-Molenfeuer: 53°40´33´´N, 14°31´39´´O
S-Molenfeuer: 53°40´19´´N, 14°32´14´´O

...
Bemerkungen: Beide Leuchtbaken erhalten eine neue, zylindrische, eiserne Laterne.
Die Höhe der Feuer über Mittelwasser und ihre eisernen Gerüste bleiben unverändert.
Die Lichtquellen werden in Zukunft mit Flüssiggas gespeist.
Mit dem Umbau der Laternen beider Feuer wird am 17. September begonnen werden.
1929

Leitholm-Feuer geändert
[NfS. Nr. 937 v. 23. März 1913]

Geogr. Lage:
N-Molenfeuer: 53°40´33´´N, 14°31´39´´O
S-Molenfeuer: 53°40´19´´N, 14°32´14´´O
Kennungsänderung:
N-Molenfeuer: Ein Blinkfeuer mit Gruppen von zwei Blinken, mit weißen und roten und grünen Sektoren.
S-Molenfeuer: Ein Blinkfeuer mit Gruppen von vier Blinken.
Leuchtfeuerträger und Lichtquelle: Beide Feuer haben eine neue zylindrische, eiserne Laterne von 2,30 m Durchmesser mit kegelförmigem Dache. Die Höhe der Baken über dem Erdboden beträgt 13,50 m bzw. 8,50 m. Die Höhe der Lichtquellen über Wasser und der Anstrich der Baken bleiben unverändert. Die Lichtquellen werden mit Flüssiggas gespeist. Die beiden festen Notfeuer, die während der Bauarbeiten brannten, sind gelöscht.

Nebelsignale:
Auf beiden Molenfeuern werden die Nebelsignale durch Kohlesäureläutewerke gegeben, die sich unter der oberen Plattform der Baken befinden ...
N-Molenfeuer: Gruppe von drei Schlägen ...
S-Molenfeuer: Gruppe von vier Schlägen ...
Beide Signale werden bei Nebel oder unsichtigem Wetter gegeben.
Die bisher im Betrieb befindlichen Glocken-Nebelsignale sind beseitigt.
1931

Leitholm, N-Mole, Kopf (Nr. 460)
Position: 53°41´N, 14°32´O
Kennung: Blk. Grp. w. & r. & gn.
Nenn-TW:w. 5, r. 2, gn. 2 M
Höhe: 13 m
Angaben: Eiserne Bake mit Galerie und zylindrischer Laterne mit kegelförmigem Dach. Die untere Hälfte ist weiß, die obere Hälfte, Galerie und Laterne schwarz.
Auf dem N-lichen Molenkopfe der zwischen dem Haff und dem Papenwasser durch Aufschüttung hergestellten Insel Leitholm.


Leitholm, S-Mole, Kopf (Nr. 463)
Position: 53°40´N, 14°32´O
Kennung: Blk. Grp. w. & r. & gn.
Nenn-TW:w. 5, r. 2, gn. 2 M
Höhe: 8 m
Angaben: Weiße, eiserne Bake mit Galerie und zylindrischer Laterne mit kegelförmigem Dach. Die untere Hälfte ist weiß, die obere Hälfte, Galerie und Laterne schwarz.
Auf dem S-lichen Molenkopfe, etwa 4,1 Kblg rw. 124° vom N-Feuer.
1945
Als Ergebnis des II. Weltkrieges wurde es polnisches Staatsgebiet.
Die Insel wurde umbenannt in:

Chelminek
1955

Nebelschallsender eingerichtet
[NfS. Nr. 1122 v. 2. April 1955]

Geogr. Lage: 53°40´33´´N, 14°31´31´´O, auf der N-Huk der Insel.
Karteneintragung: N-S.
Hörweite: Etwa 4,5 sm.
Signalträger: 6 m hoher Gittermast
Angaben: Der Nebelschallsender sendet gerichtete Schallzeichen nach NW (Hafftorfeuer Süd) und nach SO (Papenwasser-Torfeuer).
1957

Nebelschallsender beseitigt
[NfS. Nr. 2835 v. 3. August 1957]

a) Nebelschallsender beseitigt
Geogr. Lage: Ungf. 53°40,6´N, 14°31,5´O, beim Feuer auf dem N-lichen Molenkopf der Insel Leitholm.
Angaben: Der Nebelschallsender ist zu streichen.

b) Nebelschallsender eingerichtet
Geogr. Lage: Ungf. 53°40,0´N, 14°32,1´O, beim beim Papenwasser-O-Torfeuer.
Karteneintragung: N-S.
Bei Nebel usw.: Schallzeichen mit elektrischem Membransender.
Hörweite: Etwa 4,5 sm in beiden Fahrwasserrichtungen.
1978

Chelminek, N-Mole, Kopf (C2719)
Position: 53°41´N, 14°32´O
Kennung: F. r.
Nenn-TW: 3 M
Höhe: 13 m
Angaben: weiß-schwarze Bake mit Galerie und kegelförmigem Dach (14m)

Chelminek, S-Mole, Kopf (C2720)
Position: 53°40´N, 14°32´O
Kennung: F. r.
Tragweite: 3 M
Höhe über Wasser: 8 m
Höhe über Erdboden: 9 m
Angaben: Weiß-schwarze Bake mit Galerie und kegelförmigem Dach
2002









Chelminek, N-Mole, Kopf (C 2719)
Position: 53°41´N, 14°32´O
Kennung: F. r.
Tragweite: 3 M
Höhe über Wasser: 13 m
Höhe über Erdboden: 14 m
Angaben: rote Bake mit Galerie und kegelförmigem Dach

Quelle: OLL, Foto: A. Trabas


Chelminek, S-Mole, Kopf (C 2720)
Position: 53°40´N, 14°32´O
Kennung: F. r.
Höhe über Wasser: 8 m
Höhe über Erdboden: 9 m
Tragweite: 3 M
Höhe: 8 m
Angaben: rote Bake.

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