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"Ansicht von Pillau" von Abraham Boot, 1627

Richtungsbaken von Pillau


1644

Ausgabe des historischen Segelhandbuchs von Johann Manson aus dem Jahre 1695, welches erstmals 1644 erschienen ist.

1659

"Pillau 1659" von Andreas Cellarius (Staatl. Archiv Gdansk)

1667
Lotsenwachturm und Windmühle am Tief errichtet
1684

"Ein Seehafen und Festung in diesem Seculo erbauet" 1684 (Staatl. Archiv Gdansk)






"Einfahrt nach Pillau", 1905

Winkbake Pillau

Geogr. Lage: 54°38´N, 19° 53´21´´O    Standort: Vorderste Bake
    Errichtet: < 1816    Niedergelegt: 1927



1816

"Beschreibung von den Küsten an der Ostsee und dem Finnischen Meerbusen ..."
Gustaf af Klint, Stockholm 1816

"... Bey Pillau ist die Einfahrt nach Frische Haff, welches Fahrwasser sowohl durch den heftig ausfallenden Strom als als von Stürmen oft verändert wird. Das sogenannte Seegatt können gewöhnlich Fahrzeuge, die 10, 11 á 12 Fuß und bisweilen darüber hinaus tief gehen, passiren. Die Renne ist auf der südlichen Seite oder an Steuerbord mit 4 schwarzen Tonnen und darauf mit 4 schwarzen Pricken, welche, so oft der Lauf sich ändert, darnach verückt werden, bezeichnet. Um die äußersten Tonnen anzutreffen, sind 3 Baken oder Merkstangen, von denen die 2 innern oder größern Triangel und Tonnen haben, und die östliche oder größte Bake daneben mit einem Kreutze am obern Ende versehen ist, an der Festung errichtet worden.
Diese Merkstangen werden immer so gestellt, daß sie mitten vor dem Seegatte in gerader Linie erscheinen, und können, wenn Sturm, tobende Wellen oder starker einfallender Strom die Lothsen, dem kommenden Schiffen zu begegnen, verhindern, niedergelegt werden. Sollte aber ein ankommendes Fahrzeug dessen ungeachtet die Einfahrt wagen, so wird eine rothe Flagge auf die äußerste oder 3tteStange aufgezogen, welche, wenn das Fahrzeug richtigen Kurs steuert, gerade in die Höhe gehalten wird.
Neigt sich dagegen die Stange nach Norden oder Süden, so muß das Fahrzeug Nördlicher oder Südlicher steuern, je nachdem sich die Stange mit der Flagge neigt, bis sie wieder gerade in die Höhe gehalten wird, und man dadurch zu erkennen gibt, daß es sich im Fahrwasser und in seiner richtigen Fahrt befindet. ..."
1877
1878

Beschreibung
["Die Schiffahrtszeichen an der deutschen Küste", 1878]







Pillau, Richtungs- oder Flaggenbake
Zweck: Bezeichnet die Einsegelungslinie in das Seegatt. Bei stürmischer Witterung wird den ohne Lootsen einsegelnden Schiffen durch Winken mit der Bake (Rhode) der zu steuernde Kurs angedeutet.
Geogr. Lage: NW½W 585 m vom Leuchtthurm entfernt.
Beschreibung: Gerüst von Fichtenbalken, 12 m hoch, unten 12 m im Durchmesser. Läuft nach oben in eine Spitze zusammen, welche mit 18,5 m langer, senkrecht und horizontal zu stellender Rhode versehen ist.
Erkennungsmerkmale: Ist die niedrigste der 3 Richtungsbaken. Mit Theeranstrich versehen.
Höhe der Spitze des Zeichens über Mittelwasser: 21 m
Höhe der Spitze des Zeichens über Erdboden: 18,8 m
Sichtweite des Zeichens: 5 Sm
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Bake erhält Laternenfeuer

Quelle: "Plan des Pillauer Hafens", 1879 (TU Bln. Architekturmuseum, Inv.Nr. B 3295,08)

1889

Fahrrinne verändert
[NfS. No. 1579 v. 10.8.1889+No. 1738]

   Die tiefste Fahrrinne durch das Seegat bei Pillau liegt jetzt nördlicher als bisher; dieselbe liegt nicht mehr in der Richtung rw. NWzW—SOzO, sondern in der Richtung rw. NW½W—SO½O (genau N 50° W—S 50° O), und sind die Richtungsbaken dementsprechend versetzt.


Baken versetzt
[NfS. No. 1780 v. 14.9.1889]

   Die beiden Richtungsbaken in der Hafeneinfahrt von Pillau sind in die in der Karte angegebene Richtungslinie "Leuchtthurm und Große Bake" versetzt worden (vgl. No. 1579 und 1738 d. diesjähr. NfS.), und zwar steht die eine derselben 4,2 Kablg. und die andere 2,2 Kablg. vom Leuchtthurm entfernt.
1899

Bemerkungen zu den Baken
[NfS. No. 1719 v. 24.6.1899]

   Nach Mittheilung des Königlichen Regierungs-Präsidenten zu Königsberg vom 14. Juni d. J. wird auch fernerhin an der Mittelbake und an der Winkbake auf der Nordmole bei Pillau zur Bezeichnung der Bakenlinie von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang je ein weißes Laternenfeuer brennen, sofern nicht das Fahrwasser durch besondere Umstände (Wrack, vertriebene Tonnen, Eis u.s.w.) unklar ist.
   Dagegen wird, wenn das Fahrwasser unklar ist, vom 1. Juli d. J. ab, um Fahrzeugen, welche die vorhandenen Hindernisse keine oder nur geringe Gefahr bieten, die Einfahrt zu erleichtern und um gleichzeitig kenntlich zu machen, daß das Fahrwasser nicht klar ist, nur das Feuer an der Winkbake, nicht aber das Feuer an der Mittelbake brennen. Die Einsegelungslinie wird alsdann durch die Richtung "Feuer des Leuchtthurmes zu Pillau mit dem Feuer der Winkbake in eins" bezeichnet.
1901

Versetzung einer Richtungsbake
[NfS. Nr. 1425 v. 29.6.1901]

Nach Mittheilung des Küstenbezirksamtes in Neufahrwasser vom 21. Juni d.J. findet in der Zeit vom 22. bis 25. Juli d.J. aus Anlass der Errichtung eines Arbeiterwohnhauses eine Versetzung der größten Richtungsbake statt, welche dem Leuchtturm von Pillau zunächst steht und zur Bezeichnung der Einfahrt in den Hafen von Pillau dient.
Die Bake wird in der bisherigen Richtungslinie um 14 m landeinwärts versetzt, so daß sich die Entfernung zum Leuchtturm von 260 m auf 246 m vermindert und der in der Segelanweisung angegebene Abstand der zweiten oder mittleren Richtungsbake von der großen Bake von 130 auf 146 m vergrößert
1913

[Leuchtfeuerverzeichnis Ostsee, 1913]
Pillau, Winkbake (Nr. 88), etwa 1,5 Kblg rw. NW-lich vom Mittelbaken-Feuer
Geogr. Lage: 54°38´38´´N-Br., 19°53´19´´O-Lg. (Unterfeuer)
Kennung: F. (Petroleum)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 7,3 m.
Höhe des Turmes über Erdboden: 21,6 m
Gestalt des Leuchtfeuergebäudes: Dunkelbraune Bake mit Flaggenstock; sie dient als Winkbake, um Schiffen — wenn Lotsen nicht auslaufen können — die Kursrichtung anzuzeigen.
1917

Vorhafen-Feuer geändert
[NfS. Nr. 727 v. 14.4.1917]

Infolge Änderung des Petroleumfeuers auf dem Kopfe des NW-Dammes des Vorhafens von Pillau in ein rotes Gasfeuer wird das alte Feuer ungefähr 6 m nach NWzN versetzt und dort etwa während der nächsten zwei Monate stehen bleiben. Das neue Gasfeuer wird auf der Stelle des alten Feuers errichtet. Farbe und Kennung des neuen Feuers bleiben dieselben wie beim alten Feuer.
Geogr. Lage: 54°38½´N 19°53½´O.


Angaben zum Vorhafen-Feuer
[NfS. Nr. 952 v. 12.5.1917]

Die Änderung der roten Petroleumfeuer auf dem Kopfe des NW-Dammes des Vorhafens in rote Gasfeuer ist beendet. Es sind wie bisher zwei rote Festfeuer, die senkrecht übereinander 8,8 und 9,9 m über Mittelwasser, 6,5 und 7,6 m über dem Erdboden an einem roten Flaggenstock über einem roten Laternenhäuschen brennen. Sie sind 2 bis 3 Sm weit zu sehen.
1927

Winkbake wird abgebrochen
[NfS. Nr. 3606 v. 20. 8.1927]

In Ausführung des Planes, die beiden Richtfeuerbaken der Einfahrt Pillau durch eine Richtfeuerbake zu ersetzen und als Oberfeuer das Hauptfeuer zu verwenden (vgl. Lfv. 1927 I 94, Bemerkungen), wird die Winkbake (Unterfeuer auf 54°38´N, 19° 53´21´´O bis spätestens 5. September 1927 abgebrochen werden. Im Anschluß hieran wird ungf. 2,5 m noröstlich vom alten Standort eine neue eiserne Gitterbake von 30 m Höhe aufgestellt werden.
Die Bake erhält:
a ) Als oberstes Toppzeichen ein Faß.
b ) Darunter in 28,1 m Höhe ein gleichseitiges, durchbrochenes Dreiecktoppzeiche, Spitze unten, Seitenlänge 3 m.
c ) In 22,7 m Höhe eine 9,5 m lange, eiserne Rahe, an deren Enden Kegel als Tagsignale zum Einwinken von Schiffen gehißt werden sollen.
d ) In 16,1 m Höhe eine 4,7 m lange, eiserne Rahe, an deren Enden rote bzw. grüne Lampen als Nachtsignale zum Einwinken von Schiffen gezeigt werden sollen.
e ) In 15,5 m Höhe ein Feuer (Unterfeuer für Einsteuerungslinie).
Alle Höhenangaben beziehen sich auf Mittelwasser. Geländehöhe am Standort 3,75 m über Wasser.
Die Bake ist umlegbar, Drehpunkt in 9,80 m Höhe. Die Inbetriebnahme der Bake wird voraussichtlich Ende Oktober 1927 erfolgen können.
In der Zwischenzeit — vom Abbruch der alten Winkbake bis Inbetriebnahme der neuen — wird die Einfahrt Pillau durch die Richtlinie Mittelbake und Pillau-Leuchtturm in Deckung bezeichnet; nachts durch das Feuer der Mittelbake als Unterfeuer und das Ubr. Grp. 2 des Leuchtturms als Oberfeuer. Das Feuer der Winkbake wird vom 29. August 1927 ab nicht mehr brennen. Die Mittelbake wird sofort nach Fertigstellung der neuen Winkbake beseitigt.
Genauere Angaben über Farbe des Anstrichs, Bedeutung der Signale usw. werden in späterer Bekanntmachung erfolge.

Winkbake abgebrochen, neue Einfahrtsbake wird errichtet


Neue Einfahrtsbake
[NfS. Nr. 5392 v. Dezember 1927]

Die neue Einfahrtsbake Pillau auf 54°38´38´´N, 19°53´21´´O wird Ende November 1927 errichtet. Die Bake kann sofort als Tagmarke benutzt werden. Der Anstrich ist vorläufig rot. Bis auf weiteres werden an der Bake zeitweise zu Versuchszwecken bei Tage schwarze Kegel, des Nachts ein weißes Festfeuer, rechts daneben ein grünes, links ein rotes, durch Hand betätigtem Blinklicht gezeigt werden. Die Signale sind bis zur endgültigen Inbetriebnahme der Bake, die noch besonders bekanntgegeben wird, für die Schiffahrt ohne Bedeutung. Bis dahin gelten für die Nachtfahrt noch das Mittelbakenfeuer und das Pillauer Hauptfeuer als Einfahrtsrichtung in das Pillauer Tief.
1928

Geogr. Lage
[NfS. Nr. 1937 v. 2.6.1928]

Geogr. Lage: der Einfahrtsbake: 54°38´37,89´´N, 19°53´20,54´´O
des neuen Wasserturms: 54°39´26,52´´N, 19°55´5,95´´O


Einfahrtsbake ztwl. umgelegt
[NfS. Nr. 2112 v. 16.6.1928]

In der zweiten Hälfte des Juni 1928 wird die neue Einfahrtsbake Pillau vorübergehend umgelegt. Der untere Teil bis zu 16 m Höhe wird weiß, der obere Teil einschließlich der beiden Rahen rot gestrichen. Solange die Bake umgelegt, dient die alte Mittelbake als Tagmarke.
Im Anschluß an die Wiedererrichtung wird die in N.f.S. 27—*5392 angekündigte Erprobung der Signale stattfinden. Nach Abschluß der Proben wird die endgültige Inbetriebnahme nach vorheriger Gesamtbekanntmachung erfolgen.
1929

Einfahrtsbake wieder errichtet
[NfS. Nr. 272 v. 26.1.1929]

Tag der Ausführung: Am 26. Januar 1929, ohne weitere Nachricht
Geogr. Lage: 54°38´37,89´´N 19°53´20,54´´O
Karteneintragung: F. w. & r.
Kennungsänderung: Das weiße Festfeuer hat einen roten Sektor erhalten.
Feuerhöhe über Wasser: 15,5 m
Sichtweite: Weiß 7 Sm, rot 3 Sm
Feuerträger: Unverändert; Anstrich oben rot, unten weiß.
Bemerkungen: das Feuer ist unbewacht
Das rote Quermarkenfeuer bezeichnet den Anfang der Übergangskrümmung aus der Mittellinie des Seetiefs rw. 132° in den Seekanal.
Nicht angezündet, wenn das Fahrwasser gesperrt ist.
Die Deckpeilung mit dem Hauptfeuer Pillau liegt in rw. 122°.
Am gleichen Tag wird die Mittelbake umgelegt und später ganz beseitigt.





"Einfahrt nach Pillau", 1905

Mittlere Richtungsbake Pillau

Geogr. Lage: 54°38´32´´N-Br., 19°53´37´´O-Lg.    Standort: an der Westseite der Stadt
    Errichtet: < 1816    Niedergelegt: 1929



1878

Beschreibung
["Die Schiffahrtszeichen an der deutschen Küste", 1878]







Mittlere Richtungsbake Pillau, an der Westseite der Stadt
Zweck: Bezeichnet die Einsegelungslinie in das Seegatt.
Geogr. Lage: NW¼W 375 m vom Leuchtthurm entfernt.
Beschreibung: Gerüst von Fichtenbalken, 14 m hoch, unten 12 m im Durchmesser. Läuft nach oben in eine Spitze zusammen, welche mit 22 m langer, senkrecht und horizontal zu stellender Rhode versehen ist.
Erkennungsmerkmale: Richtungsbake von mittlerer Höhe. Mit Theeranstrich und oben mit Tonne und Kreuz versehen.
Höhe der Spitze des Zeichens über Mittelwasser: 25,5 m
Höhe der Spitze des Zeichens über Erdboden: 22 m
Sichtweite des Zeichens: 6 Sm
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Bake erhält Laternenfeuer
1899

Bemerkungen zu den Baken
[NfS. No. 1719 v. 24.6.1899]

   Nach Mittheilung des Königlichen Regierungs-Präsidenten zu Königsberg vom 14. Juni d. J. wird auch fernerhin an der Mittelbake und an der Winkbake auf der Nordmole bei Pillau zur Bezeichnung der Bakenlinie von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang je ein weißes Laternenfeuer brennen, sofern nicht das Fahrwasser durch besondere Umstände (Wrack, vertriebene Tonnen, Eis u.s.w.) unklar ist.
   Dagegen wird, wenn das Fahrwasser unklar ist, vom 1. Juli d. J. ab, um Fahrzeugen, welche die vorhandenen Hindernisse keine oder nur geringe Gefahr bieten, die Einfahrt zu erleichtern und um gleichzeitig kenntlich zu machen, daß das Fahrwasser nicht klar ist, nur das Feuer an der Winkbake, nicht aber das Feuer an der Mittelbake brennen. Die Einsegelungslinie wird alsdann durch die Richtung "Feuer des Leuchtthurmes zu Pillau mit dem Feuer der Winkbake in eins" bezeichnet.
1900

Feuer gelöscht
[NfS. No. 852 v. 14.4.1900]

Nach Mittheilung des Lootsen-Kommandeurs in Pillau vom 7. April d. J. haben die Tiefen in der Einsegelungsrinne zwischen den Molen von Pillau (Seetief) abgenommen. Zur Wiedervertiefung werden Baggerungen ausgeführt.
Solange das Fahrwasser in der Bakenlinie verflacht ist, bleibt die große Bake umgelegt und brennt bei Nacht das Leitungsfeuer an der Mittelbake nicht.
Es ist ratsam nicht ohne Lootsen einzulaufen.


Leitfeuer wieder angezündet
[NfS. No. 964 v. 5.5.1900]

Nach Mittheilung des Lootsen-Kommandeurs in Pillau vom 28. April d. J. ist, trotzdem das Seetief zwischen den Molen noch verflacht ist, im Interesse der Schiffahrt" die "Große Bake" wieder aufgerichtet und das Leitfeuer auf der Mittelbake wieder angezündet worden.
Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 4,5 m können nach wie vor ohne Lootsen nicht einlaufen.
1913

[Leuchtfeuerverzeichnis Ostsee, 1913]
Pillau, Mittelbake, etwa 2 Kblg rw. NW-lich vom Hauptfeuer
Geogr. Lage: 54°38´32´´N-Br., 19°53´37´´O-Lg. (Oberfeuer)
Kennung: F. (Petroleum)
Höhe des Feuers über Mittelwasser: 14 m.
Höhe des Turmes über Erdboden: 21,4 m
Gestalt des Leuchtfeuergebäudes: Dunkelbraune Bake mit Dreieck und waagerecht liegendem Fass.
1929
Mittelbake niedergelegt

Einfahrtsbake wieder errichtet
[NfS. Nr. 272 v. 26.1.1929]

Tag der Ausführung: Am 26. Januar 1929, ohne weitere Nachricht ...
Am gleichen Tag wird die Mittelbake umgelegt und später ganz beseitigt





1876

"Einfahrt nach Pillau", 1905

Hohe oder Große Bake Pillau

Geogr. Lage:     Standort: an der Westseite der Stadt
    Errichtet: < 1816    Niedergelegt: ?



1874

Kennzeichnung des neuen Fahrwassers
[NfS. No. 76 v. 14.2.1874]

   Nach Mittheilung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Königsberg i. Pr., ist das bisherige durch Baken gekennzeichnete Fahrwasser im Pillauer Seegatt, durch den Sturm vom 26. zum 27. Januar d. J. versandet und deshalb ein neues Fahrwasser in der Richtung — Thurm und Mühle — durch Tonnen gekennzeichnet worden.
Am 2. Februar betrug die Wassertiefe in diesem neuen Fahrwasser, bei einem Wasserstande von 2,83 Met. am Pegel, 6,3 Met. — Der mittlere Wasserstand am Pegel ist 2,6 Met.


Bebakung des neuen Fahrwassers
[NfS. No. 123 v. 14.3. + No. 207 v. 1874]

   Nach Mittheilung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Königsberg i. Pr. sind die Richtungsbaken zur Kennzeichnung der Einsegelungslinie im Pillauer Seegatt versetzt worden und stehen jetzt in der neuen Richtungslinie Turm und Mühle (siehe diesjährige N.f.S. No. 76).
1878

Beschreibung
["Schiffahrtszeichen an der deutschen Küste", 1878]







Große Richtungsbake Pillau (Lfd. Nr. 22), an der Westseite der Stadt.
Zweck: Bezeichnet die Einsegelungslinie in das Seegatt.

Geogr. Lage: NW½N 250 m vom Leuchtthurm entfernt.
Beschreibung: Gerüst von Fichtenbalken, 18 m hoch, unten 15 m im Durchmesser. Läuft nach oben in eine Spitze zusammen, welche mit 30 m langer, senkrecht und horizontal zu stellender Rhode versehen ist.

Erkennungsmerkmale: Höchste der drei Richtungsbaken. Mit Theeranstrich, oben mit Tonne, Kreuz und Lattendreieck versehen.
Höhe der Spitze des Zeichens über Mittelwasser: 32 m

Höhe der Spitze des Zeichens über Erdboden: 30 m
Sichtweite des Zeichens: 6,8 Sm
1899

Zeitweilige Niederlegung
[NfS. No. 76 v. 12.8.1899]

   Laut Mittheilung der Königlichen Hafenbau-Inspektion zu Pillau soll die "Große Bake" (33 m hoch), welche zur Bezeichnung der Einfahrt in das Pillauer Tief dient, zwecks Ausbesserung in der Zeit vom 1. bis 30. September d. J. niedergelegt werden.
Die Einfahrtsrichtung wird während dieser Zeit nur durch die Mittel- und Winkbake gekennzeichnet.
1900

Große Bake umgelegt
[NfS. No. 852 v. 14.4.1900]

Nach Mittheilung des Lootsen-Kommandeurs in Pillau vom 7. April d. J. haben die Tiefen in der Einsegelungsrinne zwischen den Molen von Pillau (Seetief) abgenommen. Zur Wiedervertiefung werden Baggerungen ausgeführt.
Solange das Fahrwasser in der Bakenlinie verflacht ist, bleibt die große Bake umgelegt und brennt bei Nacht das Leitungsfeuer an der Mittelbake nicht.
Es ist ratsam nicht ohne Lootsen einzulaufen.


Wiederaufrichtung der Großen Bake
[NfS. No. 964 v. 5.5.1900]

Nach Mittheilung des Lootsen-Kommandeurs in Pillau vom 28. April d. J. ist, trotzdem das Seetief zwischen den Molen noch verflacht ist, im Interesse der Schiffahrt" die "Große Bake" wieder aufgerichtet und das Leitfeuer auf der Mittelbake wieder angezündet worden.
   Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 4,5 m können nach wie vor ohne Lootsen nicht einlaufen.
1901

Versetzung der Großen Bake
[NfS. No. 1424 v. 29.6.1901]

Nach Mittheilung des Küstenbezirksamtes in Neufahrwasser findet in der Zeit vom 22. bis 25. Juli d. J. aus Anlaß der Errichtung eines Arbeiterwohnhauses eine Versetzung der großen Richtungsbake statt, welche dem Leuchtthurme von Pillau zunächst steht und zur Bezeichnung der Einfahrt in den Hafen von Pillau dient.
Die Bake wird in der bisherigen Richtungslinie um 14 m landeinwärts versetzt, so daß sich die Entfernung desselben vom Leuchtthurme von 260 auf 246 m vermindert und der in der Segelanweisung angegebene Abstand der zweiten oder mittleren Richtungsbake von der großen Bake von 130 auf 146 m vergrößert.

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