Der Hafen schaut auf eine bewegte Geschichte zurück, die vor über 800 Jahren
begann. Die erste urkundliche Erwähnung des Hafens 1211 liegt noch vor der offiziellen Stadtgründung 1226.
Die Schwedenköpfe in Wismar gelten als Wahrzeichen der Hansestadt. Die Region wurde im Zuge des
Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1632 von Schweden besetzt und fiel im Westfälischen Frieden 1648 an die
schwedische Krone. Auch die benachbarte Insel Poel gehörte zu jener Zeit zum Königreich Schweden. Im Jahr 1803
verpfändete Stockholm die damals sehr arme Region um Wismar für einhundert Jahre an Mecklenburg. Da der schwedische
König den Pfandvertrag 1903 nicht einlöste, ging das so genannte Schwedisch-Pommern an das Deutsche Reich
über.
Der jahrhunderte lange Einfluss Schwedens ist bis heute in Wismar allgegenwärtig und sein Erbe wird
regelmäßig gepflegt, wie beispielsweise beim alljährlichen Schwedenfest im Spätsommer. Bei den
Schwedenköpfen handelt sich um bunt bemalte Figuren, die aufgrund ihrer plastischen Gestaltung auch als
Herkulesbüsten bezeichnet werden.
Ursprünglich befanden sie sich auf Pfählen in der Hafeneinfahrt vor dem Stadtteil Wendorf.
Erstmalig erwähnt wurden sie im Jahr 1672. Ihre Bedeutung und Herkunft kann allerdings bis heute nicht eindeutig
ermittelt werden. Belegt ist jedoch, dass 1672 der äußerste Pfahl der Hafenbegrenzung den Namen "Schwede" trug. Zu
Beginn des 19. Jahrhunderts wurden zum Andenken an die fast drei Jahrhunderte bestehende Schwedenherrschaft zwei der
Original-Köpfe auf Holzpfähle gesetzt. Vermutungen zufolge dienten diese beiden Figuren als Ruderköpfe, die zu
der damaligen Zeit Bestandteil des Heckschmucks eines Segelschiffes waren. Im Jahr 1902 beschädigte ein finnisches
Frachtschiff die Schwedenköpfe. Sie wurden jedoch originalgetreu nachgegossen und befinden sich heute vor dem Wismarer
Baumhaus. Bei dem auf dem Foto zu sehenden Schwedenkopf handelt es sich ebenfalls um eine Nachbildung, die über dem
Eingang des historischen Bürgerhauses Alter Schwede zu sehen ist. Eine dieser legendären Figuren existiert sogar
noch im Original. Sie kann mittlerweile im Stadtgeschichtlichen Museum Schabbellhaus von Besuchern bewundert werden.
(wikipedia)
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