Die Elbmündung zwischen den Sänden Schaarhörn und dem Vogelsand
war und ist eine der gefährlichsten Engen zwischen der Nordsee und dem Hauptfahrwasser der Elbe. Die Gründe waren
die oftmals starken Nordwest- und Südwest-Winde, welche die Schiffe an die Sände drückten.
Ein weiterer Grund waren die ständigen morphologischen Veränderungen durch die ständigen Verschiebungen der
Inseln Scharhörn und Vogelsand. Besonders letztere verschob sich immer weiter östlich. Deshalb wurden im Laufe der
Zeit immer mehr Stimmen laut, die auf beiden Inseln bessere Seezeichen forderten.

Auszug aus
"Chronik des Hamburger See-Assekuranz-Geschäftes, 1824" :
"Dicht vor oder eigentlich in der Mündung der Elbe, Neuwerk und Schaarhörn gegenüber, liegt
eine Sand-Insel, wovon zur Zeit der Ebbe ein bedeutender Theil, 7/8 Meile lang und 3/8 Meile breit, trocken wird, und
während der Fluth nur 8 Fuss hoch, und vielleicht noch weniger, überschwemmt ist. Diese Sandinsel ist bei niedrigem
Wasser von Tausenden von Vögeln, die ihre Nahrung dort suchen, bedeckt, und hat wohl eben daher den Namen VOGELSAND
erhalten; obgleich sie mit größerem Rechte der Hamburgische See-Kirchhof genannt werden könnte.
Die Anzahl der dort seit Jahrhunderten gänzlich verunglückten Schiffe, der geopferten Menschen, und der verlorenen
Capitalien übersteigt alle Beschreibung. ..."
Der Bau dieses Leuchtthurmes auf dem Vogelsand wäre von grosser Bedeutung."
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1894
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Vermessungs-Baken errichtet
Zeitweilige Errichtung einer Bake auf der Bank großer Vogelsand
[NfS. No. 2073 v. 8.9.1894]
Nach Mittheilung des Kommandanten S.M.S. "Albatross" ist am 5.September d.J. auf der Bank
Großer Vogelsand eine 8 m hohe pyramidenförmige Bake zu Vermessungszwecken errichtet worden.
Geographische Lage der Bake auf der Bank Großer Vogelsand
[NfS. No. 2195 v. 29.September 1894]
Die vom Kommandanten S.M.S. "Albatross" zu Vermessungszwecken errichtete 8 m hohe
pyramidenförmige Bake auf der Bank Großer Vogelsand steht in: 53°58´52,7´´N-Br.,
8°33´53,4´´O.
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1895
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Errichtung einer Bake zu Vermessungszwecken auf dem Großen Vogelsand
[NfS. No. 1316 v. 25.5.1895]
Auf dem Großen Vogelsand in der Elbe ist zu Vermessungszwecken eine Bake errichtet
worden
Nichtvorhandensein der Vermessungsbake auf Groß-Vogelsand
[NfS. No. 1624 v. 6.7.1895]
Die auf der Bank Groß-Vogelsand errichtete Vermessungsbake ist umgeweht worden.
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1896
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Errichtung einer Bake zu Vermessungszwecken auf Groß Vogelsand
[NfS. No. 1102 v. 9.5.1896]
Nach Mittheilung des Kommandanten S.M. "Albatross" ist am 30. April d.J. zu Vermessungszwecken
auf Groß-Vogelsand eine pyramidenförmige Bake mit viereckigem Toppzeichen errichtet worden.
Geogr. Lage: 53°59´13,5´´N, 8°34´13,4´´O.
Bemerkung über die Vermessungsbake auf Groß Vogelsand
[NfS. No. 1624 v. 11.7.1896]
Die zu Vermessungszwecken auf Groß-Vogelsand errichtete Bake ist durch einen Sturm
zerstört und wird nicht wieder errichtet werden
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1897
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Errichtung einer Bake zu Vermessungszwecken auf Groß Vogelsand
[NfS. No. 1201 v. 1.5.1896]
Nach Mittheilung des Kommandanten S.M. "Albatross" ist auf dem Groß-Vogelsand zu
Vermessungszwecken eine Bake mit viereckigem Toppzeichen errichtet worden.
Geogr. Lage: 53°59´11´´N, 8°34´28´´O.
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1973
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Bauarbeiten
[NfS. Nr. 1770 v. 19.5.1973]
Geogr. Lage: 53°59´50´´N 8°28´40´´O
Angaben:
An diesem Ort finden bis auf weiteres Bauarbeiten statt. Die ausliegenden Geräte und Baufahrzeuge zeigen die
vorgeschriebenen Signale.
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1974
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Bau- und Einspülarbeiten
[NfS. Nr. 1640 v. 11.5.1974]
Geogr. Lage: 53°59´47´´N 8°28´41´´O
Angaben:
An diesem Ort wird ab dem 16.Mai 1974 bei guter Wetterlage mit dem Einspülen des Gründungsrohres
für den Neubau Großer Vogelsand begonnen. ....
Befeuerte Dalben errichtet
[NfS. Nr. 1735 v. 18.5.1974]
Geogr. Lage: 53°59´47´´N 8°28´41´´O, Baustelle Leuchtturm
Großer Vogelsand.
Angaben:
Etwa 100 m O-lich bzw. 100 m W-lich der Baustelle ist jeweils ein befeuerter Dalben zeitweilig errichtet worden.
Der W-liche Dalben wird durch ein Feuer Fkl. gn. und der O-liche durch ein Feuer Fkl. unt. gn.
bezeichnet..
Turmschaft errichtet
[NfS. Nr. 3429 v. 28.9.1974]
Geogr. Lage: 53°59´47´´N 8°28´41´´O
Karteneintragung: Tm. F. gn.
Feuerträger: Rot-weiß waagerecht gestreifter Turm
Angaben:
Das Feuer ist aus N-lichen Richtungen nicht sichtbar. Der Turmschaft wird zeitweilig im Probebetrieb angestrahlt.
...
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1975
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Lichttechnische Vermessungsarbeiten
[NfS. Nr. 1126 v. 29.3.1975]; vgl. Nr. 74-3429
Geogr. Lage: 53°59,8´N 8°28,7´O
Angaben:
Vom 9. bis 18. April 1975 werden am Leuchtturm Großer Vogelsand lichttechnische Vermessungsarbeiten
durchgeführt.
Leuchtturm Großer Vogelsand in Betrieb
Feuer angezündet, Funkfeuer eingerichtet
[WSA Cuxhaven, 20.V.1975); NfS. Nr. 1558(P)+1896 v. 31.5.1975]
Geogr. Lage: 53°59´46,62´´N 8°28´40,79´´O, am Ort des
befeuerten Turmes.
Karteneintragung: Lt-F. 26/9 sm N-S. RC. N-SuchF. und das Zeichen für beleuchtet.
Kennung: Blz. (3) 12 s/Glt.3 s/Ubr. 6 s/Blz. (4) 15 s/Blz. (4) r. 15 s/Blz. r. 3 s/Ubr.(4) r. 18 s
Feuerhöhe über Wasser: 39 m
Bei Nebel usw.: Schallzeichen mit Membransender (Tonhöhe 800) Mo. (VS)
Feuerträger: Rot-weiß waagerecht gestreifter, runder Turm mit viergeschossigem Kopf.

Mit der Inbetriebnahme des Leuchtturmes Großer Vogelsand waren die Voraussetzungen geschaffen, daß die
Station des Feuerschiffes Elbe 2 aufgehoben werden konnte.
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1998
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Leuchtfeuer Großer Vogelsand außer Betrieb genommen
Mit Verlegung der Fahrrinne wurden die Feuer und damit auch der Turm überflüssig.
Am 14. Oktober 1998 wurde das Feuer, nach nur 23 Betriebsjahren, abgeschaltet.
Feuer ztws. gelöscht
[WSA Cuxhaven 52/98, NfS. 41 v. 9.10.1998]
Großer Vogelsand (08090)
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1999
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Feuer ständig gelöscht
[NfS. 7/99 v. 19.02.1999; (WSA Cuxhaven 2, 3/99)]
Streiche: Feuer Großer Vogelsand auf 54°002´N 008°21,0´E
Beleuchteter Turm mit Zufluchtstätte für Schiffbrüchige
Drehfunkfeuer, Horn Mo (VS), Sichtweitenmeßgerät, Nebelsuchfeuer
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2004
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Nebelsignal wird abgeschaltet
[BfS. 48/03 WSA Cuxhaven v. 16.12.2003] © elwis
Geogr. Lage: Ungf. 54°00´N 008°29´E
Zeit der Ausführung: 3. Kalenderwoche 2004
Gültig von: 12.01.2004
Angaben:
Das Nebelschallsignal auf dem Turm Großer Vogelsand wird abgeschaltet (Horn Mo(VS) 30s).
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2005
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Gemeinsam mit dem Hamburger Bauunternehmer Arne Weber , der auf Helgoland das "Hotel Atoll" betreibt, wurde
der Turm ab 2005 für kurze Zeit als Event-Hotel genutzt.
Die Planungen zum Rückbau des Turmes laufen beim WSA Cuxhaven an. |
2006
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Nebelsignal abgeschaltet
[NfS. 2 v. 9.1.2004]
Geogr. Lage: Ungf. 54°59,8´N 008°29,1´E
Streiche: Nebelschallsignal mit Horn Mo(VS) 30s und Fog Det Lt beim Turm.
In diesem Jahr versuchte es das Design-Hotel "Überfluss" mit einem ähnlichen Projekt. Hochzeitspaare sollten
im Himmelbett über der Nordsee ihre Hochzeitsnacht verbringen, die maximal 20 Gäste mit einem Helikopter
eingeflogen werden. Hierfür wurde die 45 m hohe Landeplattform mit 15 m Durchmesser neu angepasst.
Der Preise betrugen pro Nacht ohne Verpflegung: 400 Euro, pro Überflug für 10 Passagiere: 1500
Euro ! |
2008
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Tonne ausgelegt
[BfS. (T)86/08 WSA Cuxhaven v. 14.8.2008] © elwis
Geogr. Lage: 54°59,65´N 008°28,65´E
Zeit der Ausführung: 3. Kalenderwoche 2004
Gültig von: 13.8.2008
Angaben:
Wegen Ausfall der Beleuchtung und dem Rückbau des Leuchtturmes "Großer Vogelsand" mit Einrüstung.
Errichtung zweier Dalben auf der Nordost Seite unmittelbar am Turm zeitweiligem Liegen von Arbeitsbargen, wird dieser mit
einer auf o.g. Position ausgelegten g.s. S-Kardinalleuchttonne — Kennung Q(6)+LFl(6)+Blk —
gesichert.
Wegen schlechtem Wetter musste der Rückbau verschoben werden.
Rückbau abgeschlossen, Turmkopf demontiert
Am 16.12. 2008 war die Ära des "Großen Vogelsandes" beendet. Um 13.30 Uhr war der
Leuchtturm Vergangenheit.
— siehe Presse-Info des ⇒WSA
Cuxhaven vom 26.09.2008
— siehe Presse-Info des ⇒ WSA Cuxhaven vom
16.12.2008
Der untere Teil des Turmschaftes wird künftig mit neuem Aufbau als Bake genutzt.
Der Leuchtturmkopf wurde demontiert und zur Verschrottung nach Bremerhaven transportiert.
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2009
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Die Vogelsand-Bake wurde Bestandteil der
Elb-Navigations-Baken
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2013
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Sicherung durch eine S-Kardinaltonne
[BfS. 114/13 WSA Cuxhaven v. 01.10.2013] © elwis
Geogr. Lage: 53°59,65´N 008°28,65´O
Gültig von: 01.10.2013
Angaben:
Der Teil-Rückbau des ehemaligen Leuchtturmes Großer Vogelsand ist abgeschlossen. Das Objekt ist
unbeleuchtet. Die Leuchtkennzeichnung in der Seekarte (21)44 (INT1452) ist zu streichen.
Das unbeleuchtete Objekt wird durch eine auf der o.g. Position ausgelegten g.s. S-Kardinalleuchttonne — Kennung Q (6) +
LFl./Fkl (6) + Blk — gesichert.
Hiermit wird die BfS (T) 86/08 aufgehoben.
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