1628
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Um die Ansegelung der Emsmündung zu erleichtern, errichtete die Stadt Emden 1628 auf Borkum
ein hölzernes Kaap, als Peilersatz für die inzwischen verwehte Woldedünen-Gruppe.
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1634
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1634 wurde nördlich des Turmes ein zusätzliches zweites Kaap errichtet. In Deckpeilung mit dem
Kirchturm gab dieses Kaap die Lage der Außentonne der Osterems an.
Bisher fand der Seemann diese Tonne, indem er versuchte, bei klarer Sicht durch die beiden sich gegenüberliegenden,
damals offenen Rundbögen an Nord- und Südseite des Turmes zu sehen.
Die hölzernen Kaapen mußten im Laufe der Jahrzehnte wegen des Wanderns der Sandbänke und der Verlagerung des
Fahrwassers oft versetzt und erneuert werden.
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1793
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Bei der großen Sturmflut am 2. und 3. März 1793 wurde das Südkaap
zerstört
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1794
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["Ostfrieß- und Harrlingerland" von Johann Conrad Freese, Aurich 1796}
... Es bereiste eine Kommission aus dem Magistrat der Stadt Emden, mit Zuziehung des Deichkommissair
Bley die Insel Borkum, um, dem Antrage der Admiralität gemäß, zu untersuchen, ob es mehrern
Nuzzen bringen würde, die Feuerbake an einen andern Ort zu versezzen. Es fand sich indessen gar keine bessere Stelle
dazu, daher sie denn auf ihrem bisherigen Plaz gelassen wurde.
Dagegen ließ der Magistrat mit den Kaapen im Jahre 1794, zum Besten der Schiffarth eine
Veränderung vornehmen. Die Kleine Kaape wurde für die, welche die Wester-Ems befahren wollen,
versetzt.
Es muß ein Schiffer, welcher hereinsegeln will, solche kleine Kaape grade in den Borkumer Kirchthurm bringen, und
solchergestalt bis zur Bucht von Borkum fahren.
"Karte zum Ein- und Aussegeln in die Oster- und Wester-Ems, Emden 1829 (Karte von P. Visser und J.
Harnack)
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1857
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Quelle: "Nederlandsche Staatscourant" v. 28.9.1857
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1864
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Betonnung der Westerems
Einkommend an Steuerbord zu halten:
Schwarze Boyetonne mit einem Ballon von 2 Fuß Durchmesser, bezeichnet W1.
Kleine Kaap auf Borkum in einer Linie mit dem dortigen Thurm und die Kaapen auf Rottum ca. 30 Fuß auseinander.
Einkommend an Backbord zu halten:
Weiße Boyetonne an der Geldsackplate.
Kleine Kaap auf Borkum und der Thurm ca. 6 Fuß auseinander und die beiden Kaapen auf Rottum in einer
Linie.
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1865
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Leuchtfeuer und Landbaken auf der Insel Borkum
["Bremer Handelsblatt" No. 803 v. 2. März 1867 ]
(Nach einer amtlichen Erhebung v. 1865)
... 3. Das Kleine-Kaap, vom Leuchtthurme 2108 Fuß hannoversch (616 m)entfernt, unter 53°35´,4
N. Breite und 6°39´,6 Oestl. Länge:
eine rothe sechsseitige eiserne Pyramide mit schwarzem Heck.
(1 Hannoversch Fuß = 292,1 mm)
Nach dieser Handzeichnung von Friedrich Koch hatte das Kleine Kaap eine Höhe von über 76 Fuß, also
höher als 22 m.
Quelle: TU Berlin Architekturmuseum, Inv.Nr. 50867
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1870
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1870, im deutsch-französischen Krieg, ließ Preußen, zu dem Ostfriesland ab 1866 wieder
gehörte, diese Baken abbauen, um französischen Kriegsschiffen keine Navigationshinweise zu geben
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1872
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Steinerne Baken errichtet
1872, nach Gründung des Reiches, wurden aus rotem Klinker 4 neue Baken oder Kaapen errichtet. Die
Baukosten bezahlten die Franzosen als Kriegsentschädigung.
Das Kleine Kaap diente den Schiffsführern dazu, die Einfahrt in das Riffgat-Fahrwasser zu finden. Hierzu war
das Schiff in eine Linie, eine sogenannte Deckpeilung, mit der Bake und dem alten Leuchtturm zu bringen.
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1878
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Beschreibung der Bake
[Die Schiffahrtszeichen an der deutschen Küste, 1878]
Borkum auf dem Westlande (Kleine Bake)
Geogr. Lage: 53°35´38´´N, 6°39´34´´O
Zweck: Bezeichnet die Einfahrt in das Riffgatt
Beschreibung: Massiver Rohbau
Erkennungsmerkmale: Quadratisches Topzeichen
Höhe der Zeichenspitze über Hochwasser: 32,1 m
Höhe der Spitze des Zeichens über Erdboden: 23,4 m
Sichtweite des Zeichens: 13 Sm
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1879
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Die Kaapen haben für die Schifffahrt seit der Inbetriebnahme des "Großen Leuchtturmes" keine
Bedeutung mehr
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1922
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Abbruch geplant
[NfS. Nr. 2103 v. 24.6.1922]
Die Beseitigung der Neuen Bake auf ungf. 53°35,6´N 06°39,8´O ist
beabsichtigt.
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1923
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Abbruch verschoben
[NfS. Nr. 24 v. 6.1.1923] vgl. NfS. 22—2103
Von der beabsichtigt gewesenen Beseitigung der Neuen Bake auf Borkum auf ungf. 53°35,6´N
06°39,8´O ist Abstand genommen.
Die Deckpeilung Neue Bake — Alter Turm rw. 121° (mw. SO 1/4 O) führt in die Nähe der
Ansteuerungs-Heultonne des Riffgats
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2007
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Foto: G.Liedtke 2007
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2013
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Toppzeichen zerstört
["Borkumer Zeitung" v. 6.5.2014]
Am 28. Oktober 2013 zerstörte Orkan "Christian" das Toppzeichen der Kaape.
Foto: Christopher Schmidt, 2013
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2014
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Generalüberholung der Kaape
["Borkumer Zeitung" v. 6.5.2014]
Am 17. März 2014 begannen die Sanierungsarbeiten am Mauerwerk. Schadhafte Verblendsteine wurden ausgetauscht
und die Fugen mit einer Mischung aus Trasszement und Kalk ausgebessert.
Das Toppzeichen ist vollständig aus Lärchenholz neu errichtet worden, welches besser den äußeren
Einflüssen standhält, als das bisherige aus Fichten- und Tannenholz.
Das Kleine Kaap mit neuem Toppzeichen (Foto: Christopher Schmidt, 2014)
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