Hamburg

"Ansicht der Stadt Hamburg von der Elbseite" um 1680, Öl auf Leinwand von Elias Galli (1650 — 1714); Quelle: Museum für Hamburger Geschichte

Die Baake am Oberbaum Hamburg

Geogr. Lage: ~ 53°32´N-Br. 10°01´O-Lg.    Standort: O-lichster Punkt des Großen Grasbrooks
    Errichtet: ~ 1561    Niedergelegt: < 1841 ?



Hamburg hatte zwei Einfahrten von der Elbe in die Fleete der Stadt:
am Niederbaum vor Altona und
am Oberbaum am Grasbrook.
Waren es die vorwiegend großen Seeschiffe die am Niederbaum vor Anker gingen, so war der Oberbaum den kleinen Booten, Schuten und Schmacken vorbehalten, die, auf Grund ihrer Größe und Tiefgang, direkt durch die Tore und Schleusen in die Stadt einfahren konnten.
Das waren vor allem Schiffer, die aus der Doven Elbe und aus der Bille kamen, oder in diese wollten.

1550
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1572

Im Jahre 1550 erfolgte der erste Durchstich zur Heranziehung des Elbstroms an die Stadt. Der Grandeswärder, eine langgezogene Insel vor der Mündung der Bille in die Elbe wurde durchstochen.
   Der durch die Stadt fließende Elbarm ist 1555 abermals um mehr als einen Faden vertieft worden. Im Ergenis dessen stieg jedoch die Strömung so stark an, das man 1561 am östlichen Ende des Grasbrooks, dem Fuhlenhorn, ein Stackwerk errichtete.

"Die Hamburger Elbkarte", (Melchior Lorichs, 1568)

   Der Stack verband nun den Grasbrok mit dem Grandeswärder, welche daraufhin zusammenwuchsen. Seitdem gibt es den Namen Grandeswärder nicht mehr.

Hamburg um 1572

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Bake errichtet
1650
Auf dem Fuhlenhorn, der östlichsten Grasbrook-Spitze, errichtete die Hamburger Düpe-Behörde zur Bezeichnung der Einfahrt eine Bake.
(W. Böttcher, "Hamburgs Hafen" 1920)
1672


Hölzerne Bake mit 6 Streben+Toppzeichen

"Ansicht der Stadt Hamburg von der Elbseite"

1682


Hölzerne Bake auf Steinmole

"Hamburgum" (Quelle: Uni Hamburg, Sign.: KS 189/960:2,3,328)

1690


Hölzerner (?) Turm

"Civitatis Hamburgensis" (Petrus Grooten, 1690)




1690: Gemauerter Turm(?) mit Kegel-Toppzeichen

"Civitatis Hamburgensis" (Petrus Grooten, 1690)

1720


Stilisierte Darstellung der "Backe bym Oberenbaum"

"Eine accurate Charte von der Elb-Strohm sampt der Keyserlichen Reichsfreystadt Hamburg ..., 1720-1750 ?"

1730


Bake ähnlich wie 1690

"Hamburg eine Weltberühmte Freye Reichs und HanSee Stadt... nicht weit von der Nord See,
            Herausgegeben von J. Covens et C. Mortier, 1730 (Quelle: Uni Hamburg, Signatur: KtH 173

1732

1743

1773


"die Baak"

""Kart eines Teils des Elbstroms", (Thomas Albrecht Pingeling, 1773)"

1796


Stilisierte Darstellung der Baack

"Plan der Kayserlichen Freyen Reichs Stadt Hamburg" (Quelle: Uni Hamburg, Signatur: KtH 218

1810

Baakendamm
[Hamburg, topographisch ... beschrieben;
2. Auflage 1.T.]

   ... Der Haven hat viererlei Benennungen, wozu zwei nach beiden Wasserthoren der Elbe, dem Ober- und Niederbaum bestimmt werden. Vor dem Oberbaum ist auch der Holzhaven, und vor dem Niederbaum ist der Rummelhaven.
   Der von Südost nordwärts, zwischen dem Stadtdeich und Grasbrook dringende Arm der Elbe wird vom Oberbaum zwischen der auf dem Stadtteich liegenden Sägemühle und dem vom Grasbrook herlaufenden Baakendamm beschlossen. Eine Reihe Pfäle beengt diese Öffnung des Wassers zur Stadt hin, und ein Floß mit einem Staker, was, wenn die Einfahrt freigelassen ist, auf der Seite treibt, wird zu ordentlicher Landthorschlußzeit vorgelegt und zugeschlossen. Diese Pfäle mit dem Floß machen eigentlich den Oberbaum aus.
   Von diesem Oberbaum bis zum Deichthor erstreckt sich der Schiffshaven, wo die Magdeburgischen, Berlinischen und lüneburgischen Schiffe und Kähne, ihre von Innerdeutschland mitgebrachten Waaren ausladen, die ihnen von den Schuten und Evern abgenommen, und dafür andre zur Zurücknahme zugeführt werden.
1814


62: Blockhaus bei der Baake (Mousoir)

"Hamburg während der Belagerung in den Jahren 1813 und 1814"
(F.H. Neddermeyer: Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg, Plan IV;(Quelle: Uni Hamburg, Signatur: KtH 218

1841
Ausbau des Oberhafens

Angaben zur Bake
[Statistik und Topographie Hamburg, 1847]

Baakenwärder
liegt in der Norder-Elbe und hat seinen Namen von der nahe dabei auf dem Grasbrook befindlich gewesenen Baake.
Dieser Wärder, auf dem nur Rohr und Gras wächst, ist nicht eingedeicht, wird jetzt aber durch aufgebrachte Baggererde erhöht.

Der Oberhafen
   Er fängt bei der Wandrahmsbrücke an und wird bis zum Baum beim Deichthor zu beiden Seiten von der Stadt begränzt und Magdeburgerhafen genannt. Von dem Baum, welcher wie der beim Binnenhafen Abends geschlossen wird, findet er seine Fortsetzung bis zu einem zweiten Baum (Oberbaum) bei der sogenannten Sägemühle. Diese Strecke wird zur Vorstadt St. Georg gerechnet und nördlich vom Stadtdeich und südlich vom Grasbrook begränzt. Von hier heißt der äußere Oberhafen Baakschiffshafen und erstreckt sich längs dem Baakendamm, einer aus rohen Felsblöcken gebildeten starken Mole, die eine Verlängerung des Grasbrooks ist und an dessen Ende ehemals eine Baake stand bis zu den Holzhäfen am Stadtdeich. ..."
1847


Nach dem großen Hamburger Brand im Jahre 1842 wurde der Städtische Teerhof auf die Insel Baakenwärder verlegt, wohin alle Vorräte brennbarer Waren geschafft wurden, um die Stadt nicht wieder der Feuersgefahr auszusetzen.
1855


1867

"Plan von Hamburg und Umgebung", (Friedr. Eugen Schuback, 1867)

1868
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1872
Bake am Oberbaum niedergelegt
Seit dem Bau der Eisenbahn-Elbbrücken in den Jahren 1868 bis 1872, der Anlage des Hannoverschen Bahnhofs sowie des Oberhafen-Kanals ist der Baken-Standort nicht mehr vorhanden.
1884
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1885
Bau des Baakenhafen

"Plan von Hamburg & Altona", (Hamburg, 1884)


Solche häufigen Namen in Hamburg wie:
Baakensand , Baakenwärder, Baakenwärderstraße, Baakenhafen, Baaken Quai, Baakenhöft, Baakenstraße, Baakendamm, Baakenbrücke, Baakenschleuse, ...
weisen daraufhin, dass diese nach der Baake am Oberbaum benannt wurden.
Obwohl die Baake schon seit Jahrhunderten nicht mehr vorhanden ist, die Bezeichnungen sind bis heute geblieben und immer neue Namen kommen hinzu:
Baakenhafenbrücke, Quartier Baakenhafen, Baakenwarft, Baakenpark.

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