Südwestliche Ostsee > Warnemünde

Warnemünde am Spill, 1851 (Steindruckerei Rostock)

Ziehlaterne Warnemünde

Geogr. Lage: 54°10,3´N 12°5,5´O    Standort: westwärts der Hafenmündung
    Angezündet: 1. Dezember 1836     Gelöscht: 1898


1836
Neue Feuerbake in Betrieb genommen

Verordnung v. 2. November 1836
["Sammlung der Rostockschen Gesetzgebung", 1846]



1857

Leuchtfeuer und Signalstange zu Warnemünde
["Das allgemeine Seerecht", Rostock 1857]

I. Leuchtfeuer
Westwärts von der Hafenmündung brennt während des ganzen Jahres vom Untergang bis zum Aufgang der Sonne ein Siderallicht, welches bei klarem Wetter in einer Entfernung von zwei deutschen Meilen vom Verdecke der Schiffe, und seewärts von allen Seiten auch für die hinter der Stoltera befindlichen Schiffe sichtbar ist

II. Sonstige Signale in der Hafenmündung
1) Die neben der Feuerbake an einer Stange aufgehängten Bälle bezeichnen den Wasserstand in der Hafenmündung.
Ein großer schwarz und weiß gefärbter Ball deutet eine Tiefe von 14 Fuß Rostocker Maaß, und jeder kleine schwarze Ball über oder unter dem großen Ball einen halben Fuß Wassertiefe mehr oder weniger an.

   2) Ein Wimpel auf jener Stange bedeutet die stille oder einlaufende, das Fehlen des Wimpels die die auslaufende Strömung.

   3) Eine zur Seite der Bälle aufgezogene Mecklenburgische Flagge bedeutet, daß die Lootsen der stürmischen Witterung und der Brandung wegen nicht auskommen können.

   4) In diesem Falle wird den Schiffen, welche den Hafen suchen müssen, durch Aufrechthalten oder Senken einer am äußerten Ende der Mole anzubringenden Signal-Flagge nach der einen oder der andern Seite hin angegeben, ob sie ihren Cours geradezu oder nach der einen oder andern Seite hin (westwärts oder ostwärts) zu nehmen haben.

III.
Die Aufsicht über die Signale hat der Lootsen-Commandeur zu führen, und haben die Warnemünder Lootsen Reiheweise die Wache dabei zu halten. Der Lootsencommandeur hat auch darauf zu sehen, daß längs dem Strande niemand ein Feuer halte.
1859

"Die Leuchtthürme, Leuchtbaaken und Feuerschiffe der ganzen Erde"
[Heinrich Graf, Stettin 1859]

1869
Warnemünder Kirche nicht mehr vorhanden

"Preußisches Handels-Archiv"
NfS. 012, 1869


Von 1866 bis 1871 wurde die neue, heutige, Kirche erbaut
1871

Feuer von Warnemünde
[NfS.Nr. 20 v. 27.1.1871

Der Leucht-Apparat des Warnemünder Leuchtturmes ist in Reparatur und wird vom 25, Januar d.J. ab durch eine Laterne interimistisch ersetzt werden, deren Licht bei klarem Wetter auf etwa 8, bei trüber Luft auf etwa 7 Seemeilen sichtbar sein wird.

Reparatur des Leuchtturmes
[NfS.Nr. 108 v. 2.6.1871

Nachdem die Reparatur des Leuchtapparates auf dem Leuchtturm zu Warnemünde beendet, ist das Feuer bei klarem Wetter bia auf etwa 15, bei trübem bis auf etwa 10 Seemeilen weit sichtbar. (Mitth. des Gewetts von Rostock vom 23.Mai 1871)
1872
Das Feuer wird von Oelspeisung auf Petroleum umgestellt









Warnemünde, an der Westseite der Einfahrt,
1 festes Feuer.

Viereckiger, grauer Thurm von 9,7 Meter Höhe. Signale zur Angabe der Wassertiefe werden von einem neben dem Leuchtthurme stehenden Maste gemacht. Ein schwarz und weisser Ball bedeutet die mittlere Wassertiefe von 3,5 Meter und jeder kleine Ball über demselben zeigt 0,15 Meter mehr, unter demselben 0,15 Meter weniger an. Wenn die Lootsen nicht aus dem Hafen kommen können, wird den einkommenden Schiffen mit einer Flagge gewinkt.

Geogr. Lage: 54°10,5´N-Br. 12°5,7´O-Lg.
Höhe über Hochwasser: 17,9 m
Sichtweite: 15 Seem.
Errichtet: 1871

Quelle: Archiv Photo Eschenbach

1873
Anzündung zweier Leitfeuer im Hafen zu Warnemünde

Neue Leitfeuer
[NfS.No. 387 v. 2.8.1873]








Nach einem Berichte des Kommandos S.M. Dampf-Aviso "Pommerania", welcher sich zu Vermessungszwecken an der Mecklenburgischen Küste befindet, sind seit dem 1. Mai d. j. an der West-Seite des Hafens von Warnemünde zwei rothe feste Leitfeuer für die Einsegelung in den Hafen angezündet worden.
Die Laternen derselben befinden sich an weißen Pfählen, welche 114 Met. N11°15´O von einander entfernt stehen. Die Höhe des südlichen Feuers beträgt ungef. 16 Met., die des nördlichen ungef. 12 Met. über dem mittleren Wasserstande.
Geogr. Lage:
54°10´,7 Nord-Br. 12°5´,3 Ost-Lg. v. Greenw.


Beschreibung
["Geogr.-stat.-histor. Handbuch des Meklenburger Landes", Güstrow 1873]

Das Licht der errichteten Feuerbaake ist auf 2 Seemeilen vom Verdecke der Schiffe aus sichtbar. Es brennt vom 1. August bis zum 1. April, vom Sonnenuntergange bis zum Sonnenaufgange.
Schwarze und schwarz und weiße Ballons an einer Stange neben der Baake aufgehängt, zeigen den jedesmaligen Wasserstand in der Einfahrt an, so wie ein Wimpel das Auslaufen des Stromes; bei stürmischer Witterung aber, wenn keine Lootsenbote ausgehen können, wird den Schiffen, welche den Hafen suchen, die zu nehmende Richtung durch Winken mit einer Flagge vom Hafendamme aus angedeutet.
1878

Warnemünde, (No: 43), auf der Westseite des Hafens, SSW 411 m von dem Kopfe der Westmole
Geogr. Lage: 54°11,2´N-Br. 12°5,4´O-Lg.
Art der Leuchterscheinung: Ein weisses festes Feuer.
Beleuchtet 202° des Horizontes von Wz.S über N. bis Oz.S.
Beschreibung des Leuchtapparates: Spiegel, Rotationsparaboloid von 0,37 m Höhe und 0,78 m Breite. Eine Lampe mit Rundbrenner von 34 mm Durchmesser.
Art des Erleuchtungsmaterials: Petroleum
Höhe der Flamme über Mittelwasser: 16,42 m
Höhe der Flamme über dem Erdboden: 9,4 m
Höhe deLeuchtfeuergebäudes: 11,33 m
Sichtweite: 14 Sm
Beschreibung: Würfelförmiger Unterbau von Backsteinen, gelbgrau angestrichen, 3,62 m hoch mit Eisengerüst, welches den Spiegel trägt.
1886

"Hotel Berringer" erbaut
1888

Tag- und Nachtsignale im Hafen zu Warnemünde
[NfS. No. 306 v. 25.2.1888]

Das "Gewett der Stadt Rostock" hat am 14.2. d. J. bekannt gemacht, daß zur Verhütung von Kollisionen zwischen ein- und ausgehenden Schiffen in der Hafeneinfahrt von Warnemünde von jetzt ab, wenn ein Schiff ausläuft, nachstehendes Signal gemacht wird, und hat in solchem Falle ein von See kommendes Schiff, soweit dies ohne Gefahr möglich ist, in See zu warten, bis das ausgehende Schiff beide Molen passirt hat.
Bei Tage (d.i. von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang) werden am östlichen Arm der Raa des Signalmastes auf dem Leuchtthurm zwei Flaggen (blau, weiß, roth) übereinander aufgeheißt.

Bei Nacht (d.i. von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang) werden ebendaselbst zwei weiße Laternenlichter übereinander aufgeheißt.

"Sammlung Rostocker Verordnungen und Bekanntmachungen", 1861-1892

1892

Nachtsignale für das Einlaufen in Warnemünde
[NfS. No. 1115 v. 28.5.1892]

Nach Mittheilung des "Gewett der Stadt Rostock" werden, um die Nachts in Warnemünde einlaufenden Postdampfer über die Richtung und Stärke des Warnow-Stroms zu orientiren, an der Ostseite der Raa des Signalmastes auf dem Leuchtthurm zu Warnemünde allnächtlich bei der Annäherung des Dampfers (in der Regel zwischen 1 und 2 Uhr) rothe Laternenfeuer gezeigt werden.
Ein rothes Laternenfeuer bedeutet: "auslaufender Strom".
Zwei rothe Laternenfeuer über einander bedeutet: "einlaufender Strom".
Zwei rothe Laternenfeuer neben einander bedeutet: "stark auslaufender Strom".
Zwei rothe Laternenfeuer über einander und daneben westwärts ein rothes Laternenfeuer bedeutet: "stark einlaufender Strom".

"Sammlung Rostocker Verordnungen und Bekanntmachungen", 1861-1892

1894
Neuer Leuchtturm wird errichtet

Beabsichtigte Errichtung eines neuen Leuchtthurmes zu Warnemünde
[NfS. No. 2727 v. 1.Dezember 1894]

Nach der "Hamburgischen Börsen-Halle" No. 547 soll an Stelle des gegenwärtigen Leuchtthurmes zu Warnemünde ein neuer Leuchtthurm errichtet werden. Derselbe soll nordwärts von dem jetzigen Thurm, näher dem Strande zu, seinen Platz finden und dann 30 m über Wasser ein weißes festes Feuer, 2. Ordnung erhalten, welches 16 Sm weit sichtbar sein wird.
1897

Bemerkung über das Leuchtfeuer von Warnemünde
[NfS-No. 2696 v. 16. Oktober 1897]

Nach Mittheilung des Gewett der Stadt Rostock ist durch den Bau des neuen Leuchtthurmes in Warnemünde nördlich von dem bisherigen Thurme das Leuchtfeuer für die Warnemünde ansegelnden Schiffe zwischen den Peilungen S 1/4 W (183°) und SzW 1/2 W (197°) bis auf weiteres verdeckt.

1898
Neuer Leuchtturm seit 09.Oktober 1898 in Betrieb; Ziehlaterne beseitigt

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