Nordsee > Elbe zwischen Brunsbüttel und Hamburg

Leitfeuer Pagensand

Geogr. Lage: 53°42´Nord-Br. 9°30´Ost-Lg.    Standort: Nord-Seite der Insel Pagensand
    In Betrieb seit: 2. Januar 1873     Gelöscht: 1893



   An dieser schwer zu befahrende Strecke zwischen Hungrigen Wolf, Pagensand und Schwarztonnensand waren bereits die Feuerschiffe Krautsand (1859) und Grauerort (1866) auf Station gelegt. Als weitere Navigationshilfe stand die 1860 errichtete Schwarztonnensand-Bake zur Verfügung.
   Die enorme Steigerung des Schiffsverkehrs nach dem Deutsch-Französischem Kriege (1870 — 1871) verlangte nun eine sicherere Betonnung und -feuerung der Elbe. Der Hamburger Senat beantragte am 6. September 1872 den Aufbau von 5 Leuchtbaken (Altenbruch, Brunsbüttel, Pagensand, Esch und Juelssand entlang der unteren Elbe, die alle 1873 realisiert wurden.

1873
Erstes Leuchtfeuer auf der Insel Pagensand

Feuer Pagensand angezündet
[NfS. No. 6 v. 11.1.1873]

   Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg wird vom 2. Januar 1873 auf jeder der beiden neu errichteten Leuchtbaken auf dem Pagensand und im Esch, ein von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang brennendes Feuer angezündet.    Jeder der beiden Baken wird, zur Bezeichnung des Fahrwassers der Elbe zwischen der weissen Tonne 14 und der schwarzen Tonne 22, ein weißes festes Feuer zeigen, welche beide Feuer von der Station des Feuerschiffes Krautsand als ein Feuer erscheinen.


Berichtigungen und Zusätze zum "Verzeichnis der Leuchtfeuer"
[NfS. No. 348 v. 12. Juli 1873]

No. 22a Pagensand
Ein weisses festes Feuer auf der Nord-Seite des Pagensandes in 53°42´Nord-Br. und 9°30´Ost-Lg. Linsen-Leuchtapparat 6. Ordnung. Das Feuer befindet sich 10,6 Met. über Hochwasser und beträgt die Sichtweite 5 Seem.
Der Thurm ist viereckig, weiß mit schwarzer Kuppe. Das feuer leuchtet zwischen den weissen Tonnen no. 11 und 14.


Leuchtfeuer verändert
[NfS. 647 v. 20.12.1873]

Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg vom 12. December d. J. leuchtet von jetzt ab das Feuer vom Pagensand auch die Elbe stromaufwärts; zwischen der weißen Tonne No. 11 und dem Grauerort Feuerschiff scheint das Feuer roth, im übrigen Fahrwasser weiss
1876

Geogr. Lage einiger Leuchtfeuer und Seezeichen in der Elbe
[NfS. No. 824 v. 16. Dezember 1876]

Nach Mittheilung des Senats der freien und Hansestadt Hamburg vom 4. Dezember d.J. ist die geogr. Lage einiger Leuchtfeuer etc. in der Elbe, nach neueren Vermessungen, bestimmt worden:
...
Pagensand (Leuchtbake): 53°42´20´´N-Br., 9°30´6´´O-Lg.
...


Beschreibung
["Segel-Anleitung ...", Kapt.-Lieut. Holzhauer, 1878]

Pagensand-Leuchtfeuer
   Die Leuchtbake von Pagensand, an der Nordseite der gleichnamigen Bank, ist ein viereckiger, weisser, hölzerner Thurm mit schwarzer Kuppe, in 53°42´20´´N-Br. 9°30´6´´O-Lg.
Der Thurm ist 14,3 m hoch, und brennt in demselben bei Nacht in 11,1 m Höhe über Hochwasser ein weiss- und rothes festes Feuer von ca 5 Sm Sichtweite. Das Feuer bescheint das ganze Fahrwasser — zwischen dem Feuerschiff "Krautsand" und der schwarzen Tonne No. 15/16 erscheint es roth. Außerdem brennt in demselben Thurm — 5,7 m unterhalb des ebengenannten Feuers — ein zweites weisses Feuer von gleicher Lichtstärke, welches aber nur den Winkel zwischen den weissen Tonnen No. 13 und No. 13/14 und der schwarzen Tonne No. 17 bescheint.
1878

Pagensand (No. 85), auf der Nordseite der Bank gleichen Namens
Geogr. Lage: 53°42´20´´N-Br., 9°30´6´´O-Lg.
Lichterscheinung: Ein weißes und rothes festes F.. Beleuchtet das Fahrwasser zwischen dem Leuchtschiff "Krautsand" (No. 100) und der weißen Tonne No. 11 bis zum Grauerort-Leuchtschiff (No. 99) mit rothem Licht und zeigt von da bis zur weißen Tonne No. 8 wieder einen weißen Schein. Auf der Station des Leuchtschiffes Krautsand" erscheint dieses und das Esch-Licht als ein Licht.
Beschreibung des Leuchtapparates: Linsen-Apparat VI. Ordnung mit 1 Lampe
Art des Erleuchtungsmittel: Petroleum
Höhe des Feuers über Hochwasser: 11,1 m (Bei Hochwasser steht der Fuß der Bake unter Wasser)
Höhe des Leuchtfeuergebäudes : 14,3 m
Sichtweite: 5 Sm
Beschreibung: Weißes, viereckiges, hölzernes Thürmchen mit schwarzer Kappe.
Bedienung des Feuers: 1 Wärter
Errichtet: 2. Januar 1873
Verändert: 11. Dezember 1873
1893
Leuchtbake wird durch neue Richtfeuerlinie ersetzt



Veränderte Beleuchtung der Unterelbe
[NfS. No. 2293 v. 11. November 1893]

Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg hat am 5. November d. J. nachstehende Veränderung in der Beleuchtung der Elbe, zwischen Glückstadt und Schulau, stattgefunden:
1. Leuchtfeuer Steindeich-Elsfleth (Kamperreihe) ...

2. Leuchtfeuer auf Pagensand
An Stelle des bisherigen beiden Feuer auf der Insel Pagensand sind zwei neue feste Feuer angezündet worden, welche ca 500 m in der Richtung S 46° O voneinander stehen.
a) Das nördlichere oder niedrigere Bakenfeuer befindet sich 18,3 m über Hochwasser und ist ein weiß, roth und grünes festes Feuer 5. Ordnung; dasselbe ist weiß zwischen den Peilungen S 39° O und S 61° O, grün zwischen S 61° O über Ost bis N 16° O, weiß zwischen N 16° O über Nord bis N 7° W und roth zwischen N 7° W und N 15° W.
   Der erste weiße Sektor liegt zwischen der Bakentonne "Pinnau" und dem Feuerschiff "Krautsand", der grüne Sektor zwischen dem Feuerschiff "Krautsand" und der rothen Spierentonne G, der zweite weiße Sektor zwischen der rothen Spierentonne G und der schwarzen spitzen Tonne No. 5 am "Hungrigen Wolf".
Geogr. Lage: 53°42´13,7´´N-Br. 9°30´25´´O-Lg.

b) Das südlichere oder höhere Bakenfeuer befindet sich 35 m über Hochwasser und ist ein weißes festes Feuer 5. Ordnung; dasselbe ist zwischen den Peilungen S 40° O und S 56° O sichtbar, um das Fahrwasser zwischen den rothen Spierentonnen am Schwarztonnensand und den schwarzen Tonnen am Kollmarsand zu bezeichnen; die Deckpeilung beider Feuer in S 46° O führt 190 m von der rothen Spierentonne C und über 150 m Ufer vor Steindeich-Elsfleth vorüber.
Geogr. Lage: 53°42´3´´N-Br. 9°30´45´´O-Lg.
3. Leuchtfeuer Juels ...

4. Leuchtfeuer Twielenfleth ...

5. Leuchtfeuer Lühe ...

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